Bevor die Corona Pandemie ausgebrochen ist, gab es in den letzten Jahren immer wieder Trendwörter wie Achtsamkeit, Authentizität oder Resilienz. Dann kam COVID und es zeigte sich, dass zwar viele Bücher zu den Themen verkauft wurden, die Umsetzung in die Praxis aber auf einem anderen Blatt steht.
Auch dieser Herbst und Winter werden uns wieder fordern. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das alte “Normal” als solches je wieder kommen wird. Es ist vielmehr tatsächlich weiter eine Menge Resilienz gefragt (lateinisch resilire = zurückspringen, abprallen). Psychische Widerstandsfähigkeit ist demnach Trumpf.
Was hilft?
Krisensituationen lassen sich dann am besten bestehen, wenn man selbst weiß: Was auch immer kommt, ich schaffe das. Ich habe die Fähigkeiten Krisen zu bewältigen und mich davon wieder zu erholen.
Ich kann Nerven und Geduld bewahren, lernen mit der stetigen Unsicherheit zu leben, Herausforderungen so gut es für den Moment geht meistern, bei Bedarf Hilfe holen. Das heißt nicht, dass man im ersten Momente nicht auch mal die Nerven wegschmeißen darf, wütend, gereizt oder grantig ist, sondern, dass man sich im Gesamten schneller und flexibler mit Situationen auseinandersetzt und Wege und Lösungen findet.
Wer Hilfe und Unterstützung braucht, darf und soll sich diese suchen und annehmen, in welcher Form auch immer. Wir können uns selbst ein großes Stück weit Ressourcen schaffen, ob es in Form von einem besseren Nervenkostüm ist, weil wir bewusst unseren Energietank rechtzeitig gezielt aufladen oder indem wir Lösungen durch andere suchen und organisieren, wenn wir anstehen.
Wir hatten in unseren Breitengraden bisher das ganz ganz große Glück in einer Welt zu leben, die als solche stabil und deshalb frei von uns bespielbar war. In den vergangenen 1,5 Jahren hat sich dieser Zustand entscheidend verändert und wir müssen uns und unser Verhalten anpassen. Für viele ist die früher selbstverständliche Freiheit heute gefühlt komplett weg, andere fühlen sich ausgeliefert. Betroffen sind wir auf jeden Fall alle.
Wir sollten uns deshalb bewusst machen, dass wir Menschen überaus anpassungsfähig sind, dass diese Eigenschaft quasi seit Beginn an unsere Superpower war und ist.
Wir können resilient sein. Wir verfügen über Ressourcen, um Herausforderungen, besondere Belastungen und heftige Krisen zu meistern. Wer daran zweifelt, lese u.a. Viktor Frankl.
Und das Schönste am Leben: Wir können immer dazu lernen, uns weiterentwickeln, Fehler machen, wieder aufstehen und mit den gewonnenen Erfahrungen besser weitermachen.
Alles Liebe,
Vera