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In den letzten Jahren hat sich in Sachen Frauengesundheit sehr viel getan. Hier haben die Möglichkeiten von Social Media wirklich viel Gutes bewirkt, denn von Erkrankungen wie Endometriose hört man mittlerweile sehr oft, genauso wie von den Themen Perimenopause, Menopause, Post Menopause und Symptome, Beschwerden sowie mögliche Hilfen und Unterstützungen für diese Zeit.
Als Gesundheitsberaterin freue ich mich immens darüber und hoffe, dass das auch Aufwind im Bezug auf die Aus- und Weiterbildungen von Ärztinnen und Ärzten mit sich bringen wird sowie in der Forschung, um von der richtigen Medikamentenauswahl und -dosis bis hin zu diversen Krankheiten und gesundheitlichen Problematiken mehr Wissen zu haben, wenn es um die medizinische Behandlung von Frauen geht.
Was Frau aber heute schon tun kann – und hierfür ist das Internet wirklich Gold wert – , ist es, sich selbst zu informieren. Damit werden wir zwar unbequemere Patientinnen, v.a. für Ärzte und Ärztinnen die “die alte Schule” vertreten, aber dafür können wir besser für uns selbst eintreten.
Ein hilfreiches Buch zum Thema Hormone bei Frauen ab 35 ist das frisch erschienene Werk Raus aus dem Hormonkarussell* von Dr. med. Judith Bildau, einer deutschen Frauenärztin, die auch online in der Hormone Online Clinic ordiniert. Das Buch erklärt einfach verständlich, welche körperlichen Abläufe (und damit verbundenen potentiellen Beschwerden) ab 35 bei Frauen auftreten können. Ob es um PMS geht oder Regelschmerzen, Progesteronmangel, psychische Tiefs, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, die Auswahl des passenden Verhütungsmittels… hier werden viele Themen angesprochen und gleichzeitig auch mögliche Lösungen aufgezeigt. Persönlich bin ich zwar kein so großer Fan von den erwähnten Sojaprodukten im Buch, aber Ernährung ist sowieso ein höchst individuelles Thema. Ich würde dagegen hinzufügen: Esst mehr hochwertige Proteine und macht mehr intensives Krafttraining 😉 .
Zusammenfassend kann ich sagen: Ein lesenswertes Buch für alle Frauen, weil man viel über die verschiedenen Lebensphasen einer Frau erfährt, über die die waren, die die kommen und auch über das, was vielleicht andere Frauen durchmachen und worüber sich viele gar keine Gedanken machen. Hormone sind mächtig und können sehr vieles entscheidend beeinflussen, im Guten wie im Schlechten. Von daher sollte man sie – gerade auch aus gesundheitlicher Sicht, auch was Emotionen und Verhalten angeht – immer im Hinterkopf haben.
Das Buch liest sich wirklich schnell und es braucht auch keine medizinischen Vorkenntnisse dafür. Und nein, das ist kein bezahlter Werbepost, ich habe das Buch ganz normal gekauft, aber es ist mir wichtig, dass hilfreiche Informationen rund um das Thema Frauengesundheit geteilt werden, weil ich nicht nur selbst erlebt habe, wie mühsam es als weibliche Patientin sein kann, sondern es auch schon viel zu oft erzählt bekommen habe.
Ich hoffe daher sehr, dass sich auch in der Aus- und Weiterbildung sämtlicher Fachrichtungen in Zukunft mehr tut, damit Beschwerden von Frauen ernst(er) genommen werden. Es ist ein großes Glück, dass es mittlerweile viele Medizinerinnen und Mediziner gibt, die Gendermedizin vorantreiben und sich ausdrücklich und mit vollem Einsatz der Gesundheit von Frauen in allem Lebensphasen verschrieben haben. Ob es darum geht, alte Schwangerschaftsmythen zu überholen oder eben um Lebensphasen wie die Perimenopause, den Wechsel und v.a. auch die Zeit danach. Frauen können heute sehr alt werden, aber nach aktuellem Stand ist die letzte Lebensphase sehr oft eine kranke, d.h. die geschenkten Jahre sind nicht automatisch auch Jahre mit hoher Lebensqualität.
Genau hierfür können wir aber schon um die 40 aufwärts die Weichen besser stellen. Deshalb ist es mir so wichtig, dass die derzeitigen verfügbaren Informationen bekannter werden. Und ich bin mir sicher es wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hier noch viel mehr Erfreuliches und Hilfreiches auf diesem Gebiet tun. Denn allein heute wissen wir schon so viel mehr als noch vor ein paar Jahren.
Falls ihr also eine Frau kennt, der dieses Buch eine Hilfe wäre, gebt ihr Bescheid und teilt den Buchtipp. Demnächst erscheint außerdem von der sehr engagierten Dr. Mary Claire Haver The new Menopause* (allerdings aktuell ausschließlich im Original auf englisch).
Ein weiteres Buch zum Thema Wechseljahre mit Hinblick auf unser Gehirn, veränderte Verhaltensweisen und Emotionen ist jenes von der Neurowissenschaftlerin und Psychiaterin Dr. Louann Brizendine: Gehirn-Power Wechseljahre*.
Auch wenn “der Wechsel” im Durchschnitt mit rund 51 Jahren passiert, so verändert sich der weiblichen Hormonhaushalt schon viel früher langsam und stetig. Als Frau wird einem immer erzählt, man solle sich auf Hitzewallungen und Gewichtszunahme einstellen, aber meine Damen, hier geht es um so viel mehr! Informiert euch, im Sinne eurer eigenen mentalen und körperlichen Gesundheit.
Alles Liebe,
Vera