Der Gel Hypertri ist ein neuer Triathlonschuh von Asics und ersetzt den eher wenig erfolgreichen Gel Noosa Fast 2. Laut Hersteller ist er vor allem für die Sprint- und Kurzdistanz ausgelegt.
Vollkommen neu stimmt allerdings nur bedingt, denn der Hypertri ist eigentlich ein triathlonspezifisch getunter aktueller Gel Hyperspeed. Und das ist meiner Meinung nach absolut perfekt für einen neutralen, leichten und schnellen Triathlonschuh, die entsprechende Lauftechnik (Vorfuss- und/oder Mittelfusslauf) vorausgesetzt.
Die Vorzüge des dynamisch und direkt zu laufenden Gel Hyperspeed 7 verpackt in einen Triathlonschuh war schon lange ein Wunsch von mir an die Asics-Entwicklungsabteilung. Und wie ist die Umsetzung gelungen?
Im Gegensatz zum Hyperspeed (der von der Farbgestaltung eher konservativ gehalten ist) präsentiert sich der Hypertri in einer außergewöhnlichen Optik: in einem gelungenen grau/weißen Camouflage-Design mit gelb/grünen (Herren) und gelb/pinken (Damen) Farbakzenten.
Das Schuhobermaterial ist nahtfrei verarbeitet, die Fersenkappe integriert. Der Schuh hat eine Sprengung von 6mm. Desweiteren liegt dem Gel Hypertri ein alternativ montierbares Schnellschnürsystem bei.
Zusätzlich wurde in die Schuhzunge eine kleine Längslasche eingearbeitet, die aufgrund der Längsanrichtung und kleinen Ausführung allerdings nur mit kleinen schmalen Fingern ein schnelleres Anziehen des Triathlonschuhs ermöglicht. Hier ist, meiner Meinung nach, die ebenfalls noch etwas zu klein ausgefallene, zusätzliche Lasche im Bereich der Fersenkappe schon effizienter zu nutzen.
Darüber hinaus verfügt der Hypertri über ein Drainagesystem zur Entwässerung des Schuhs, wenn es im Training oder Triathlonwettkampf mal wieder etwas nasser wird. Dieses ist allerdings ebenfalls sehr dezent gehalten (mittels nur einem Drainageloch im Mittelfussbereich), es wird sich zeigen, ob dieses eine Drainageloch wirklich ausreicht, um ein rasches und effizientes Abfließen des Wassers im Schuh zu ermöglichen. Aufgrund der bisher kühlen Temperaturen konnte ich das bisher noch nicht entsprechend testen, ebenso wie das Barfusslaufen mit dem Schuh über eine längere Distanz.
Bis 10km bin ich den Schuh allerdings bereits an einem der ersten wärmeren Frühlingstagen barfuss gelaufen und konnte dabei bisher keine negativen Auffälligkeiten, Druckstellen oder unangenehme Stellen im Schuh feststellen (wie gesagt: in nassem Zustand verhält sich das oft noch etwas anders und wird von mir bei nächster Gelegenheit noch getestet werden).
Warum das Drainageloch allerdings wieder rautenförmig ausgestanzt ist (und damit ein Auffangbereich für sich darin verkeilende kleine drückende Kieselsteine, was mir bei den Testläufen auf Schotter bereits mehrfach passiert ist), verstehe ich, insbesondere wenn ich mir die Sohlenkonstruktion und das Sohlendesign des Hypertri anschaue, nicht ganz. Hier würde sich vor allem im Bereich der querverlaufenden Flexkerben eine mehrfache schmale, längliche Anordnung von Drainageschlitzen anbieten, die wahrscheinlich nicht nur einen noch besseren Wasserablauf, sondern auch ein geringeres Risiko des Verkeilen von kleinen Kieselsteinen mit sich bringen würde.
FAZIT: Im Grossen und Ganzen ist der neue Asics Gel Hypertri ein Triathlonschuh, den ich mir – bis auf ein paar kleinere Verbesserungsoptionen – so eigentlich immer gewünscht habe: leicht, dynamisch, neutral, flexibel und angenehm zu tragen.
Der Asics Gel Hypertri ist meiner Meinung nach aktuell sicherlich einer der besten triathlonspezifischen Laufschuhe am Markt, nicht nur (wie vom Hersteller vorgeschlagen) auf der Sprint- und Kurzdistanz, sondern vor allem auch für schnelle AthletInnen auf der Mitteldistanz.
Der aktuelle Asics Gel Noosa 10, fast schon eine Legende im Bereich der Triathlonschuhe und wurde im Vergleich zum Vorgängermodell wieder etwas leichter und flexibler.
Da er vor allem im Rückfussbereich gedämpfter und deutlich stabiler gebaut ist (als zB der Asics Hypertri), eignet er sich eher für Fersenläufer sowie für TriathletInnen, die – entweder aufgrund bereits wettkampfbedingter muskulärer Vorermüdung, zu schwach ausgebildeter Becken-Bein-Achsen stabilisierender Muskulatur oder auch laufstilbedingt – zu einer eher unsauberen Lauftechnik mit Tendenz zur Überpronation im Sprunggelenk oder valgischem Kniebewegungsmuster neigen.
Die Zielgruppe des Schuhs ist eindeutig bei den Gel Kayano Usern der StrassenläuferInnen zu sehen.
Optisch spielt der Gel Noosa 10 wieder in einer eigenen Linie: den Schuh erkennt jeder Triathlet 10km gegen den Wind und das ist ja auch das, was viele TriathletInnen wünschen: ein Erkennungsmerkmal für Insider, optisch eben etwas Besonderes und vor allem Aufälliges. Hier trifft Asics sicherlich genau die Wünsche der Zielgruppe.
Auch der Gel Noosa 10 wird mit einem auch optisch zum Schuh passenden alternativen Schnellschnürsystem geliefert.
Leider fehlen dem Schuh allerdings nach wie vor die grundlegenden triathlonspezifischen Eigenschaften, wie ein entsprechendes Drainagesystem mit Abflussmöglichkeiten für Wasser über die Sohle und ein Laschensystem sowohl im Zungen- als auch Fersenbereich.
FAZIT: Mir persönlich ist der Asics Gel Noosa 10 immer noch deutlich zu klobig, zu schwer und zu unflexibel. Ausserdem fehlen mir für den Triathlonwettkampfeinsatz nach wie vor wichtige Details. Ich persönlich werde den Gel Noosa 10 wahrscheinlich weniger zum Laufen als vielmehr als Freizeitschuh oder zum Einrichten der Wechselzone bzw. bei triathlonspezifischen Sideevents tragen. Optisch ist er allerdings zweifelsohne wieder ein richtiger „Hingucker“ geworden.
Der Asics Gel HyperTri und Asics Gel Noosa 10 wurden uns kosten- und bedingungslos für Testzwecke zur Verfügung gestellt.