Anzeige
Passend zum internationalen Frauengesundheitstag gibt es heute einen Beitrag mit neuen, spannenden Büchern rund um die Gesundheit von uns Frauen.
Wir haben 2024 und es ist noch immer erstaunlich wie schlecht der weibliche Körper bisher erforscht wurde. Und wie oft es leider noch immer vorkommt, dass man Frauen in Gesundheitsbelangen nicht ernst nimmt.
Wie kann es sein, dass neue Studien zeigen, dass Frauen, die von Ärztinnen behandelt werden, bei Nieren-, Blasen- oder auch Herzerkrankungen bessere Überlebenschancen haben, als wenn sie von Ärzten behandelt werden?
Warum ist es kein Problem fast schon bedenkenlos sehr jungen Mädchen über Jahrzehnte die (auf künstlichen Hormonen basierende) Pille zu verschreiben (= Hormone, welche wie wir heute wissen mit Brustkrebs in Verbindung stehen), während es, auf Basis von veralteten und falschen Informationen (Stichwort WHI-Studie) vielfach noch immer als gefährlich angesehen wird, reiferen Frauen körperidente Hormone zu ersetzen, um sie vor Herzinfarkten, Alzheimer, Osteoporose und Knochenbrüchen zu schützen?
Warum wird nirgends laut verkündet: Liebe Frauen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eure Todesursache Nr. 1 im Alter, Achtung ihr habt bei einem Herzinfarkt andere Symptome als Männer und ganz wichtig: Es liegt v.a. am mangelnden Östrogen, dass eure Gefäße in Mitleidenschaft gezogen werden, welches bei euch nach dem Wechsel immer weiter verschwindet?
Warum erklärt niemand die Bedeutung der Knochendichte, warum gibt es keine frühzeitigen Dexa-Scans, damit man Frauen rechtzeitig informieren kann, dass eine Osteoporose im Anmarsch ist und man nicht irgendwann vor vollendeten Tatsachen steht?
Warum spricht niemand darüber wieviele Frauen im Laufe ihres Lebens mit Harninkontinenz zu kämpfen haben? Und dass es für gereizte Blasen, Schleimhäute, Vulvas & bei hormonell bedingten wiederkehrenden Blasenentzündungen Cremen gibt, die eine kleine Menge an einem besonderen Östrogen, nämlich Estriol, enthalten, das hier Linderung schaffen kann? (und welches auch von Brustkrebspatientinnen verwendet werden darf, also keine Sorge deshalb)
Warum ist bisher so wenig über die neuen Hormontherapien und die verschiedenen Hormone im Speziellen bekannt? Über das „goldene Fenster“, dem Zeitraum, in welchem man aktiv handeln kann?
Es gilt als vollkommen normal, im Alter Blutdrucksenker zu verschreiben, da hört man keine Aussagen wie „Ach, es ist normal, dass der Blutdruck im Alter so hoch ist, damit müssen Sie leben, das hat die Natur so vorgesehen“. Auch mit Viagra und Cialis hat man offenbar kein Problem (übrigens gibt es hierzu auch neue Studienergebnisse, dass diese Medikamente eine präventive Wirkung gegen Alzheimer haben könnten). Das ist alles fein. Aber geht es um Wechseljahrssymptome oder postmenopausale Beschwerden durch Hormonmangelzustände & Co, dann „müssen die Frauen da durch“, denn so schlimm wird es schon nicht sein. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung von akuten Zuständen und Symptomen, wo man „durch muss, damit man dann damit durch ist“, sondern auch um Gesundheitsprävention für die folgenden Jahre und Jahrzehnte, das wird bisher gefühlt erstaunlich stoisch außen vor gelassen. V.a. fehlt mir ehrlich gesagt die Info an die Betroffenen, nämlich an uns Frauen: Was kann passieren, wenn die Hormone nachlassen, welche Erkrankungen kann es fördern, welche Möglichkeiten der Therapie gibt es und welche Risiken birgen welche Methoden (und hier kann auch Nichts Tun ein Risiko sein). Wie kann es sein, dass fast alle Frauenärztinnen in einem gewissen Alter sich selbst bioidente Hormone verschreiben, Frauenärzte bei ihren eigenen Ehefrauen ebenso, aber gesellschaftlich so wenig darüber zu hören ist?
Es war und ist mir schon immer ein Anliegen gewesen hier Wissen zu vermitteln, Werkzeuge an die Hand zu geben, Infos und eben auch Buchtipps zu teilen, unsere Leserinnen und Leser genauso wie meine Klientinnen und Klienten zu befähigen zusammen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt gute Gesundheitsentscheidungen treffen zu können. Kann man je alles wissen? Nein. Gibt es durch Forschung und Wissenschaft oft auch widersprüchliche Ergebnisse? Ja. Gibt es nur schwarz-weiß? Wie schön, weil einfach, wäre es, wenn dem so wäre.
Ich glaube, das Beste sind individuelle Lösungen. Die sich übrigens auch aus verschiedensten Gründen im Laufe der Zeit ändern können und das auch dürfen. Und ich möchte hier auch nicht sagen, x oder y ist für jede das Beste. Die Entscheidung liegt bei jeder selbst, zudem auch basierend auf der persönlichen Anamnese. Aber aus meiner Sicht wäre es nur fair, wenn man informiert wird, welche Informationen es derzeit gibt.
Was ich euch heute deshalb vorstellen möchte, sind aktuelle Bücher rund um die Themen Zyklusphasen in den fruchtbaren Jahren, Fasten als Frau, bioidentische Hormontherapien in der Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause, Frauengesundheit über 50 sowie allgemeine gesundheitsbezogene Infos rund um die Verflechtung von Stoffwechsel, gesunden Zellen und Glukose.
Es gibt leider nicht das eine Buch, das alles abdeckt, zudem gibt es wie in allen Bereichen verschiedene Ansichten, medizinische Strömungen und Praxiserfahrungen und wie geschrieben ist vieles auch höchstindividuell. Es lohnt sich deshalb verschiedene Meinungen, Ansätze und Methoden zu kennen bzw. gehört zu haben, um sich seine ganz eigene Meinung bilden zu können. Auf dieser Basis lassen sich dann auch gute Entscheidungen zusammen mit den eigenen Ärztinnen und Ärzten treffen.
So, dann fangen wir mal mit den Büchern an 🙂 (ich weiß, das war jetzt eine etwas lange Einleitung).
- Woman on Fire von Dr. Sheila de Liz* (Affiliate Link): Ein Bestseller, sicher auch deshalb, weil es Frauenärztin Dr. de Liz versteht, Medizinisches direkt und gut verständlich zu kommunizieren und sich das Buch liest wie wenn man mit einer guten Freundin sprechen würde ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dr. de Liz ist „pro Frauen und pro Hormone“ wie sie selbst sagt (Hormone sind in diesem Fall bioidentische Hormone auf pflanzlicher Basis, wir reden zB von Kapseln, Cremen, Gels, Pflaster etc., je nachdem). Ich kann mir vorstellen, dass das Buch manche Frauen/Menschen, die sich bisher nicht mit dem Thema Wechseljahre beschäftigt haben schockt, weil hier ziemlich Klartext gesprochen wird, welche Entwicklungen sinkendes Östrogen im Körper mit sich bringen könnte (nachdem ich aber schon vor längerer Zeit das Buch von Dr. Louann Brizendine* (Affiliate Link) gelesen habe, schockt mich auf diesem Gebiet nichts mehr 😛 ). Es hilft uns außerdem ja auch nichts, wenn wir potentielle „schlechte Seiten“ der Medaille nicht hören wollen, denn die Frage ist, was kann man machen, was sollte man wissen, um zu entscheiden und welche Möglichkeiten gibt es. In diesem Buch erhält man einen Überblick und erfährt Dinge, die eigentlich jeder Frauenarzt ansprechen sollte (Schlafstörungen, PMS/PMDS, Inkontinenz, welche so so häufig ist und für welche es neben Beckenbodentraining auch anderes Hilfreiches gibt, vaginale Atrophie, der vaginale Einsatz von Co2-Laser, die schmerzfreie Möglichkeit der Ultraschall-Untersuchung der Brüste, die Wichtigkeit von Krafttraining für die Knochendichte etc.). Sehr wichtige Themen von denen es sich lohnt sie schon einmal gehört zu haben, selbst wenn man (noch) keine Beschwerden hat. Dieses Buch ist natürlich auch nicht perfekt, so hat sich leider der Fehlerteufel eingeschlichen (ich tippe mal auf die Autokorrektur, die hier unsinnigerweise aktiv wurde) und es ist daher von Cortison statt Cortisol die Rede. Das ist schade, weil irritierend. Aber was ich in dem Buch sehe, ist die Erläuterung einer Praktikerin, die sich für Frauen einsetzt und will, dass diese körperlich wie geistig gesund bleiben. Die aufzeigt, dass Sex auch jenseits der 50 Spaß machen darf und wichtig ist, wenn man das selbst möchte. Und die auf Grund dessen, was sie in ihrer Laufbahn bisher gesehen hat aus ihrer Sicht beschreibt, was einem auf dem Weg ins Alter durch Hormonmangel potentiell passieren kann (in ihren Worten: Gefäßverkalkung bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall, Demenz, Knochenbrüche, vaginale Schrumpfung samt Beschwerden, Harninkontinenz, Depressionen, Libidoverlust) und wie man es abwenden könnte.
- Hormoncoaching erlernen & gezielt anwenden von Marianne Krug* (Affiliate Link): Die Autorin dieses Hormonbuchs hat fast 40 Jahre Erfahrung als Ärztin auf dem Gebiet der bioidenten Hormone und Präventivmedizin und bietet einen tieferen und gleichzeitig auch sehr praktischen Einblick in die Welt der Hormontherapie. Sie erklärt darin außerdem die verschiedenen Strömungen innerhalb der Medizinerschaft. Denn wie immer gibt es auch hier mehrere Meinungen, wenn man Mediziner:innen fragt 😉 . Als Laie muss man u.a. auch wissen, dass es unterschiedliche Formen der Therapien gibt. Oft stellen wir es uns ja so vor wie mit der Anti-Baby-Pille, dass man also einfach eine kleine Pille pro Tag schluckt. Aber gerade die orale Einnahme von Hormonen und v.a. von bestimmten synthetischen Hormonen sollte man je nach Hormon überdenken. Im Zuge von Hormontherapien mit bioidenten, also dem Körper identen Hormonen, geht es darum abzuwägen, was man wie braucht. So manches funktioniert mit Gels oder Cremen. Progesteron beispielsweise kann – je nach medizinischer Glaubensrichtung und Beschwerdebild – gecremt werden (sagen die Bioidentiker) oder eben auch vaginal, rektal oder oral verabreicht werden. Wer zB in der Perimenopause durch Progesteronmangel Schlafprobleme hat, wird Progesteron in der zweiten Zyklushälfte wahrscheinlich oral verschrieben bekommen, da es dann auch entspannend wirkt und wieder besser schlafen lässt. Wenn das Hauptproblem starkes Brustspannen in der zweiten Zyklushälfte ist, wird zu dieser Zeit gezielt die Brust damit eingecremt (lokale Anwendung). Wenn Schmierblutungen und/oder PMS durch Progesteronmangel vor der eigentlichen Blutung das Thema sind, kann mikronisiertes Progesteron vaginal verabreicht werden. Usw. und so fort. In diesem Buch werden übrigens neben Progesteron, Östradiol und Östriol, auch Testosteron, DHEA und Pregnenolon genauer besprochen. Außerdem richtet es sich nicht nur an Frauen, sondern widmet sich auch Männern und deren hormonellen Beschwerdebildern.
- Gesund, schlank & fit mit der Zyklusernährung von Dr. Mindy Pelz* (Affiliate Link): Vielleicht kennt die ein oder andere von euch Mindy Pelz von Instagram oder ihrem Resetter Podcast (sehr hörenswert übrigens auch die neue Folge von ihr mit Dr. Amy Killen über Hormone und Testosteron bei Frauen im Speziellen). In ihrem Buch geht es um die Frage wie man als Frau richtig fasten kann. Mit Fasten ist sowohl das mittlerweile allseits bekannte Intervallfasten gemeint wie auch andere Formen wie Autophagie-Fasten, Darm-Reset-Fasten, Fettverbrennungsfasten, Dopamin-Reset-Fasten oder Immun-Reset-Fasten, die sich alle durch ihre jeweils unterschiedliche Fastendauer unterscheiden. Spannend sind ihre Ansichten wie man im Rahmen eines Menstruationszyklus in der fruchtbaren Lebensphase als Frau fasten kann, gerade auch unter Berücksichtigung der Sexualhormone sowie auch von Insulin, Cortisol und Oxytocin. Sie teilt diese Phasen in Kraftphasen, Manifestationsphase und Nährphase, je nach Phase kann kürzeres oder längeres oder auch gar kein Fasten Sinn machen. Zudem gibt es im Buch einen eigenen Teil mit dem Fokus auf ausgewählte Lebensmittel, welche Hormone, Muskelaufbau oder auch das Mikrobiom besonders unterstützen können. Dazu kommen Tipps zum Fastenbrechen, Tipps für leichteres Fasten sowie Rezepte. Wer sich für die Themen Zyklus und Intervallfasten/Fasten interessiert, findet hier also viele verschiedene Infos und Inputs. Disclaimer: Gerade beim Fasten ist vieles sehr individuell und ich bin mir sicher hierzu wird auch noch viel mehr geforscht werden, besonders in Bezug auf die Zyklusphasen oder andere weibliche Besonderheiten. Schlussendlich gilt es wie so oft auf den eigenen Körper zu hören, d.h. eine individuelle Herangehensweise macht gerade auch beim Fasten sehr viel Sinn und man sollte es natürlich nicht übertreiben. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass Fasten auch bei bestehenden oder früheren Essstörungen wie auch während einer Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kinderwunsch NICHT empfohlen wird.
- Eine Frage der Phase. Warum Frauen anders Sport treiben sollten als Männer von Frances Elisa Weber* (Affiliate Link; Rezensionsexemplar): In diesem kompakten Buch der FEMNETIC Mitbegründerin findet man eine Anleitung für die Bereiche Training und Ernährung, um diese in Einklang mit dem eigenen Menstruationszyklus zu bringen. Und nein, man muss dafür keine Profisportlerin sein. Zyklusbasiertes Training ist auch kein Trend, sondern genauso wie zyklusbasierte Ernährung etwas, das seine absolute Berechtigung hat. Unser natürlicher Zyklus (= dieser besteht übrigens nur bei hormonfreier Verhütung) hat Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit, unser Wohlbefinden und auch unseren Nährstoffbedarf (in der Lutealphase besteht beispielsweise ein Mehrbedarf an ca. 200 kcal pro Tag, da der Stoffwechsel ansteigt). Der hormonelle Einfluss kann selbstverständlich je nach Frau und Lebensalter unterschiedlich stark ausgeprägt sein oder wahrgenommen werden, aber es wäre absurd heute noch zu glauben, dass das stetige hormonelle Auf und Ab nicht auch stetige körperliche und mentale Veränderungen mit sich bringen würde.
Auch wenn es früher oftmals als vollkommen normal hingestellt wurde als Sportlerin keine Periode zu bekommen (schon fast als Bestätigung für das besonders „erfolgreiche, harte Training“), so wird das heute als das gesehen, was es wirklich ist: Ein Warnschuss vom weiblichen Körper, den man nicht überhören sollte.
Fazit: Ein Buch, das nicht nur für aktive Frauen interessant ist, sondern auch für alle, die mit Mädchen und Frauen im Sportbereich arbeiten. Damit in Zukunft nicht nur besser und sinnvoller trainiert und gegessen wird, sondern auch offener über alles gesprochen werden kann. Und zum Schluss noch ein augenöffnender Fakt aus dem Buch: Eine Metanalyse aus 2021 ergab, dass 94% aller Untersuchungen in den Sport- und Bewegungswissenschaften an Männern durchgeführt wurden (die untersuchten Publikationen stammten aus den Jahren 2014 bis 2020, also nicht aus dem letzten Jahrhundert). D.h. demnach, dass zu Themen wie Verletzungen, Trainingsmethoden, Therapien, Leistungsdiagnostik und Physiologie vergleichsweise wenige Daten zu Frauen vorliegen. Ebenso im Bereich der Ernährung. Immerhin gibt es mittlerweile in den jüngsten Jahren nun mehr und bessere Untersuchungen, denen aber hoffentlich noch sehr viele mehr folgen werden, damit zyklusbewusstes Training, Essen, ja Leben als Gesamtes immer selbstverständlicher wird. Wer schon länger mit Zyklustracking anfangen wollte, aber nicht wusste wie und v.a. wie man auch Ernährung und Sport dabei berücksichtigen kann, für jene kann dieses Buch eine Unterstützung sein. - The new Menopause von Dr. Mary Claire Haver* (Affiliate Link): Diese Fachärztin für Frauenheilkunde ist selbst in ihren 50ern und arbeitet mit vollem Herzblut an dem Thema Wechseljahre und Hormone. Ihr findet sie auf Instagram und aktuell auch in vielen Interviews auf YouTube und in Podcasts. Wer wissenschaftlich fundierte und v.a. brandaktuelle Fakten zu Hormontherapien sucht, wird hier fündig. Nebenbei erwähnt setzt Dr. Haver ihre Empfehlungen auch selbst um, ob es sich um Krafttraining, das Tragen von Gewichtswesten, Arbeiten am Walking Pad, gezieltes Supplementieren mit abgestimmten Nahrungsergänzungsmitteln oder die Anwendung von Hormonen handelt. Ein spannendes Buch, angenehm zu lesen (ich bin noch mittendrin), ich hoffe, es erscheint auch bald auf deutsch, aber wer halbwegs gut englisch kann, wird sich damit auch im Original nicht allzu schwer tun.
- Good Energie von Dr. Casey Means* (Affiliate Link): Und noch ein neu erschienenes Buch im Original, hier bin ich noch am Anfang, kenne viele der Inhalte aber bereits durch Podcasts und ihren Newsletter samt Downloads zu Blutwerten & mehr. Dr. Means hat sich u.a. geprägt durch den plötzlichen Krebstod ihrer Mutter dem Thema Stoffwechsel und Zellgesundheit verschrieben. Sie erklärt wie Zellenergie und insbesondere Glukose zusammenspielen und was wir selbst tun können, um gesünder zu werden bzw. zu bleiben. Als jemand, die gerne Blutbefunde liest, freue ich mich auch darüber, dass hierzu Schlüsselwerte erwähnt werden und v.a. auch optimale Ranges zu finden sind und nicht nur die Norm. Die Botschaft lautet: Es sind v.a. Lebensstilfaktoren (Ernährung & Meal Timing, Bewegung, Licht, Schlaf, positive Temperaturreize usw.), die sehr viel Gutes beitragen können. Für uns Frauen heißt das aus meiner Sicht auch: Der eigenen Gesundheit wirklich Priorität einzuräumen. Sich Zeit fürs Training zu nehmen. Ernährung auf Basis einfacher Prinzipien zu gestalten. Guten Schlaf ernst zu nehmen. Kurzum sich selbst und das eigene Wohlergehen wichtig zu nehmen und sich selbst zu spüren.
So, das waren jetzt viele Infos auf einmal. Ich freue mich, wenn etwas Hilfreiches für euch dabei ist 🙂 . Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen: Nur weil man ein Buch liest, heißt es nicht, dass man alles was darin steht gut finden muss. Ich habe den Eindruck, dass viele nur noch das lesen, was 1:1 ihrer bisherigen Meinung entspricht und sie weiter darin bestärkt. Dabei kennt man die eigene Meinung ja bereits. Warum nicht Neues oder anderes erfahren und dann neu beurteilen? In unserer Welt und besonders im Gesundheitsbereich tut sich täglich so viel, täglich gibt es neue Informationen, und ja es wäre verständlicherweise so viel einfacher und v.a. bequemer, wenn man sich nicht immer wieder neu ausjustieren müsste, aber andererseits haben wir so heute auch Möglichkeiten, die man früher nicht hatte. Durch stetige Forschung, neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten wissen wir heute schon viel mehr über Gesundheit, krankmachende Verhaltensweisen, weibliche Hormone und verschiedene Tücken in den jeweiligen Lebensphasen und ich bin mir sicher, es wird in den nächsten Jahren noch viel mehr dazu folgen.
Ich bin gespannt, wie es dann sein wird, wenn ich selbst in die Wechseljahre komme, ich denke, bis dahin wird sich noch richtig viel tun. Den aktuellen „Stand der Lage“ kann man übrigens mit dem Anti-Müller-Hormon im Blut überprüfen, dieser ist zwar auch kein 100%ig aussagekräftiger Wert, der dann in Stein gemeißelt ist, sondern nur ein Wert, der in diesem Augenblick über die aktuelle Eizellenreserve Auskunft gibt, aber zusammen mit einem allgemeinen Hormonstatus, Blickdiagnosen und dem aktuellen Befinden lässt sich ein Bild konstruieren, sodass man sagen kann wo man in etwa steht -> fruchtbare Phase, Prämenopause, Perimenopause, Menopause, Postmenopause, Senium.
Aber ganz unabhängig davon, wo man persönlich steht – hormonell, alterstechnisch, gesundheitlich – wenn möglich, informiert man sich am besten vielseitig und bereitet sich auf Termine bei der Ärztin oder dem Arzt gut vor, gerne auch mit Zettel, bestehenden Symptomen/Beschwerden, dem bisherigen Verlauf, aktuellen Medikamenten und Nahrungsergänzungen, eventuell vorliegenden Blutwerten, den wichtigsten Fragen usw.. Das trägt wesentlich dazu bei, dass einer/einem gezielt geholfen werden kann. Und damit man sich besser vorbereiten kann, helfen eben Informationen und Wissen wirklich weiter, so lässt es sich besser verbalisieren, was man verspürt, gleichzeitig besteht aber auch schon eine Ahnung über mögliche Therapien und man/frau kann schlussendlich hoffentlich besser entscheiden.
In diesem Sinne alles Liebe,
Vera