“Never too late, never too old, never too sick to begin from scratch and start all over again!” Dieses Zitat von Yoga-Guru Bikram Choudhury halte ich für sehr treffend. Alles, was es für einen Start, einen Neuanfang braucht, ist der Wille. Wie die aktuellen Studienergebnisse der jüngsten IMAS-Langzeitmessung in Österreich allerdings leider zeigen, werden es immer weniger Menschen, die sich regelmäßig bewegen. Wir werden immer inaktiver, aus welchen individuellen Gründen auch immer. Die Folgen sind summa summarum dagegen meist ähnlich: Zivilisationskrankheiten, frühzeitige Alterserscheinungen, ein körperlicher (Fitness)Zustand, der nicht sein müsste, in späteren Lebensphasen Abhängigkeit.
Abgesehen davon, dass Bewegung für unsere Kinder wirklich essentiell ist und eine Stunde pro Tag das Minimum darstellen sollte, sollten auch wir Erwachsenen darauf achten, uns ausreichend zu bewegen. Quasi im Sinne einer täglichen Turnstunde für über 20-Jährige. Einerseits geht es um Bewegung im Alltag, andererseits bestensfalls aber auch gezieltes Training beim Sport. Allein im Hinblick auf unser fortschreitendes Alter kann es doch nicht sein, dass man es hinnehmen will, viele Jahre seines Lebens zwar am Leben, aber defacto zu wenig in der Lage zu sein. Geistige UND körperliche Fitness können so viel für ein langes, gesundes, ja auch lebendiges Leben tun. Und seien wir uns ehrlich, auch in jungen Jahren lebt es sich besser ohne Rückenleiden, Reizdarm oder ausgeprägtes Keuchen nach dem Stiegensteigen, wenn der Lift mal ausgefallen ist. Es ist einfach so wichtig, dass man nie aufhört oder eben immer wieder anfängt.
Mein großes Vorbild auf diesem Gebiet ist eine Nachbarin, die TÄGLICH ihre Gehrunden in der Wohnanlage dreht. Sie ist mittlerweile deutlich über 90 Jahre alt, geistig topfit, sieht blendend und viele Jahre jünger aus als sie tatsächlich ist und absolviert ihr tägliches Ritual diszipliniert – egal, ob mit Regenschirm bei echtem Sauwetter oder Sonnenbrille bei Sonnenschein. Sie weiß, wie gut ihr Bewegung tut, deshalb bleibt sie dran, täglich, immer. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie dabei antreffe, sie ist wirklich eine echte Inspiration nie aufzuhören.
In diesem Sinne: es ist nie zu spät, man ist nie zu alt. Im Gegenteil: man wird erst alt, wenn man aufhört, Perspektiven zu haben, an sich zu arbeiten, etwas für sich zu tun. Deshalb lasst uns gemeinsam die Bewegung wieder zu dem machen, was sie ist bzw. sein sollte: ein Teil unseres Lebens, unserer Gesellschaft. Wir dürfen sie nicht ausgrenzen, wir sollten sie zelebrieren. Weil sie uns einfach gut tut.