Eat. Train. Win.** ist ein aktuell erschienenes Buch* für Triathleten sowie Läufer und Radfahrer. Ich habe es mir jüngst durchgelesen und möchte euch heute meine Meinung darüber mitteilen, nachdem wir mit unserer LaufSportPraxis und ich mit meinem Gesundheitsconsulting Unternehmen ja auch viele Ausdauerathleten sehr persönlich und individuell betreuen.
Das Buch ist in zwei wesentliche Teile gegliedert: Einerseits geht es dabei um Hintergrundinformationen rund um das Thema Ernährung und Ernährung im Sport (hier v.a. um die „Core Diet“, das Konzept von Autor und Triathloncoach Jesse Kropelnicki), andererseits folgt in Teil zwei der praktische Part mit über 70 Rezepten, die auf das vorgestellte Konzept abgestimmt sind und zusätzlich von einer Ernährungsberaterin mitentwickelt wurden.
Was mir sehr gut gefällt, ist der Ansatz, den Athletinnen und Athleten die Wichtigkeit einer optimalen Ernährung so stark zum Ausdruck zu bringen, wie es in diesem Buch passiert. Auch die theoretischen Informationen rund um eine ideale Sporternährung sind kurz, knapp und gut lesbar aufbereitet, sodass man selbst in einem vollen Alltag sicherlich genug Zeit zum Lesen finden wird, um sich diese anzueignen. Ob man die eigenes entwickelten Formeln in der Praxis wirklich auch braucht und umsetzt, lasse ich mal dahin gestellt. Als sehr wichtig erachte ich aber, dass auch die „Female Athlete Triade“ (ein Zusammenspiel aus Essstörung, das Ausbleiben der Regelblutung und Osteoporse bzw. Stressfrakturen) sowie Stress von Athleten und auch das Thema gesunde Verdauung ein eigenes Kapitel im Buch bekommen haben, da diese wichtige Themen sind, über die mehr geschrieben und diskutiert werden sollte.
Was für mich im Buch ein bisschen zu kurz kommt, ist das, was ich als Trainerin als sehr wichtig erachte: Die absolute Individualität eines jeden einzelnen Menschen und Athleten. Selbstverständlich brauchen wir alle Makro- und Mikronährstoffe, besonders im Wettkampf ausreichend Natrium, tut uns Magnesium gut und sollten wir auf entsprechende Regenerationsmaßnahmen und Mahlzeiten achten, aber abseits von allgemeingültigen Aspekten finde ich es umso wichtiger, den Athleten zu lernen, dass sie sich selbst besser kennenlernen und so herausfinden, was und in welcher Dosis bei ihnen persönlich funktioniert. Mir ist es beispielsweise sehr wichtig, dass Menschen (wieder) ein Gefühl für sich, ihren Körper und ihre mentale Einstellung bekommen und lernen auf ihre Intuition zu hören, falls das nicht bereits geschieht. Dafür muss man oft Neues ausprobieren, sich dem Prozess hingeben, annehmen, dass es nicht für alles eine schnelle, einfache Lösung gibt und manchmal entspricht der Outcome auch nicht den aktuellen Studien oder der eigenen Trainererfahrung und funktioniert dennoch bei jemandem hervorragend und das sogar noch auf gesundheitsfördernde Art und Weise. Deshalb hätte ich mir gewünscht, auch im Buch mehr Raum für Individualität zu lassen bzw. genau darauf hinzuweisen, wobei ich natürlich verstehe, dass man als Autor auch gewisse Angaben machen muss, um einen Rahmen vorzugeben, an dem sich die Leserinnen und Leser orientieren können. Aber manches ist mir persönlich einfach ein bisschen zu schwarz und zu weiß.
Was die Rezepte (nicht vegan, falls das für jemanden von Interesse ist) angeht, so ist hier natürlich einiges Geschmackssache, aber mein Geschmack wurde mit so manchem in der Tat sehr gut getroffen. Außerdem finde ich es großartig, dass auch ausgewählte Smoothies und Säfte dabei sind und die Leserinnen und Leser dazu ermutigt werden, selbst zu entsaften und so noch mehr Nährstoffe zuzuführen.
Wer einen Blick ins Buch werfen will, hier** entlang.
Fazit: Alles in allem ein kurzweiliges, schnell lesbares Buch über die Core Diet, ein Ernährungskonzept für Triathleten, Läufer und Radfahrer mit Tipps und Rezepten, welche vorwiegend aus Gemüse, Fisch, Fleisch, Obst, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten sowie frischen Smoothies und Säften bestehen.