Am Schreibtisch gekrümmt sitzend arbeiten, hier und da mal die Mittagspause nach hinten verschieben oder ausfallen lassen oder überhaupt direkt am Schreibtisch vor dem PC essen – so ist das oft im Alltag mit Schreibtischjob. Falls Stress & Co mal wieder Überhand nehmen oder man einfach ganz deutlich merkt, dass so manche Gewohnheit eigentlich gar nicht gut tut, hilft es oft, zumindest ein paar Kleinigkeiten zu ändern, damit man sich wieder wohler und fitter fühlt. Deshalb gibt es heute ein paar Tipps für alle Büroarbeiter unter euch 🙂 . Bevor ich mich damals selbständig gemacht habe, war ich selbst über sechs Jahre in diversen Bürojobs (teils auch mit Außendienst und Geschäftsreisen) unterwegs und habe diese Zeit noch allzu gut in Erinnerung. Und auch heute verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit in meinem Büro am Schreibtisch, mittlerweile aber mit besseren Gewohnheiten als früher 🙂 . Welche das sind, verrate ich euch heute.
Trinken, Essen, Bewegen – Tipps für einen gesünderen Büroalltag
- Genug trinken ist die Basis. Und zwar für alles. Sei es im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – ganz egal, welche Jahreszeit wir haben, Trinken ist immer wichtig. Wer zu wenig gute Flüssigkeit zuführt, der kann mit verschiedenen Folgen rechnen: Konzentrationsprobleme können genauso auftreten wie Kopfschmerzen oder auch Verspannungen, weil schlecht befeuchtete Faszien und Muskeln durchaus schmerzempfindlich reagieren. Außerdem ist Flüssigkeit auch für die innere Befeuchtung unserer Schleimhäute wichtig, d.h. wir sind damit weniger anfällig für Schnupfen & Co. Wenn also für gar nichts Zeit bleibt, weil gerade alles drunter und drüber geht, dann achte zumindest darauf, dass du viel Wasser trinkst und nicht auch hier noch vor lauter Stress nicht dazu kommst oder stattdessen zu Energydrinks, Limonaden etc. greifst. Diese helfen dir zwar was schnellen Zucker angeht weiter, aber das war es auch schon mit den Vorteilen. Gerade in Zeiten, in denen man viel Stress hat, ist es umso wichtiger, gute Flüssigkeiten zu trinken wie Wasser oder ungesüßten Tee. Gerne auch mit Ingwer, Gurke, Pfefferminze oder Zitrone, wenn es damit leichter geht oder du gerne ein bisschen Geschmack hättest (die natürliche Variante, nicht das fertige Mineralwasser, das mit Fruchtzucker zu Tode gesüßt wurde).
- Fit Food für einen klaren Kopf und eine gute Verdauung. Wer konzentriert arbeiten will, sollte herausfinden, was ihm persönlich am meisten gut tut. Und damit meine ich nicht Schokolade oder Gummizeug, sondern Lebensmittel, die dir Energie geben, dich aber nicht müde machen, die dir schmecken und die dein Körper gut verdauen kann. Wenn du merkst, dass die schnelle Mittagspasta immer dafür sorgt, dass du am Nachmittag wegschlafen könntest, dann probier andere Gerichte aus und setz in Zeiten von besonders hohem Stress bewusst auf besonders gute Mahlzeiten. Natürlich darf da auch mal etwas Süßes oder Salziges dabei sein. Aber sieh den Großteil deiner Nahrung wirklich als deinen Antrieb, deinen Benzin an. Nahrung ist Energie. Schau also, dass du hier weise wählst, damit du schlussendlich auch genug Energie hast, wenn es darauf ankommt. Erwischt du dich selber immer wieder dabei, wie du nahezu durchgehend nachmittags in die Naschlade greifst und Süßes herausfischt oder nebenbei Schokoriegel futterst, dann frag dich, ob es nicht viel besser wäre, diese wenn schon in Ruhe und mit Genuss zu essen anstelle von einem schwachen Trostspender nebenbei, der schneller weg ist als man schauen kann. Falls du dagegen zu jenen zählst, die bei viel Arbeit aufs Essen vergessen, dann finde heraus, ob dir das gut tut (Fasten kann durchaus auch Energien freisetzen) oder ob es für dich hilfreich wäre, regelmäßiger zu essen, um dich fitter, belastbarer und wohler zu fühlen. Wenn das der Fall ist, dann sorge vor, indem du gerade an stressigen Tagen etwas bei dir hast, das dir schmeckt und gut tut und versuche, deine Essenszeiten so gut wie möglich einzuhalten. Um dauerhaft fit zu sein, muss gutem Essen eine hohe Priorität eingeräumt werden.
- Bewegung gegen Verspannungen & zum Entspannen. Ich weiß, es gibt Tage, da stehen Deadlines, Präsentationen, Abgaben etc. an und man hat schlichtweg das Gefühl, keine freie Sekunde dazwischen zu haben. Aber überlege gerade an diesen Tagen, ob das wirklich so ist (nach dem Motto: Never trust your mind) oder so sein muss und was davon in deinem Handlungsspielraum liegt, um es wenn möglich zu ändern. Wann immer möglich, hilft es bei Stress oder auch im normalen Joballtag zwischendurch Bewegung einzubauen, da uns diese ausgleicht, neue Energien spendet und uns entspannt (mal ganz abgesehen davon, dass wir für Bewegung geschaffen sind und sie uns gesund hält). Was für dich am besten funktioniert und praktikabel ist, musst du je nach Job und Möglichkeiten selbst ausloten, aber sieh dieses Unterfangen als Experiment an, um herauszufinden, was für dich funktioniert. Ob es ein flotter Spaziergang in der frischen Luft in der Mittagspause ist oder ein Lauf morgens vor oder abends nach der Arbeit oder vielleicht auch zwischendurch wenn möglich oder eine entspannende Yoga oder gute Krafteinheit – überleg dir, was dir gut tut und wie du es schaffen kannst, mehr davon in deinen Alltag zu integrieren. Wer viel sitzt und vor hat, das im Sinne seiner Gesundheit trotz Schreibtischjob gesünder zu gestalten, dem empfehle ich außerdem das Buch** Sitzen ist das neue Rauchen* von Dr. Kelly Starrett, denn dieses zeigt viele verschiedene Möglichkeiten und Lösungen auf, was man aus eigenem Antrieb für seine Gesundheit tun kann.
- Kleine, bewusste Entspannungsinseln einbauen. Und wenn es nur eine Tasse Tee oder Kaffee ist, die man bewusst trinkt. Oder einfach mal zwei Minuten aus dem Fenster schaut. Oder eine Yoga Position einnimmt, die am jeweiligen Arbeitsplatz möglich ist. Eine kleine Entspannungsinsel mitten im Alltag, ja selbst im absoluten Wahnsinn, ist wichtig, um auch mal wieder tief und in Ruhe atmen zu können und folglich auch viel bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn gar keine Zeit ist, dann richte dich gerade auf und atme wenigstens drei Mal ruhig, tief und gleichmäßig mit geschlossenen Augen auf 4 Sekunden durch die Nase ein und auf 6 bis 8 Sekunden durch die Nase oder den Mund aus und lass dabei nach und nach deine Schultern nach unten sinken. Wer aufrecht sitzt oder steht, ohne hängenden Kopf oder Schultern und noch dazu tief atmet, fühlt sich wesentlich besser und geht positiver an Aufgaben heran als mit schlechter Haltung und gestresster Stimmung.
Das Fazit lautet also: Finde heraus, was dir gut tut und beginne damit, Kleinigkeiten in deinem Alltag zu verändern. Leider wird dir niemand sagen können, dass Tipp X, Y oder Z für dich am allerbesten funktionieren werden, wenn du es nicht selbst ausprobierst. Du kennst dich selbst am besten, du weißt, was du brauchst und du weißt insgeheim genauso, wo du dich selbst sabotierst, Ausreden parat hast oder nicht gut für dich sorgst. Stell dir vor, du wärst dein eigener bester Freund: Was würdest du dir raten, um deinen Berufsalltag gesünder zu gestalten und dich besser zu fühlen? 🙂 Spiel ein solches Gespräch einmal in deinem Kopf durch und nimm dann die besten Impulse daraus mit, um sie auszuprobieren. Viel Spaß beim Experimentieren! Alles Liebe, Vera