
Was für ein reißerischer Titel, nicht wahr? 😉 Und doch würden wir alle gerne wissen, wie wir die eigene Leistung weiter steigern und verbessern oder vielleicht auch einfach langfristig halten können. Denn seien wir uns ehrlich: Heutzutage wird viel von einem erwartet. Mehrfachbelastungen, weniger familiäre Unterstützung, da Familien nicht mehr alle in einem Haus oder in der selben Umgebung wohnen, sondern teils weit verstreut sind, Dauererreichbarkeit, Social Media, welches uns durchgehend suggeriert, wie “andere alles mit links hinbekommen”, dazu ständige Anspannung und Stress, vielleicht auch Ängste, Sorgen, Depressionen (ob aus genetischen oder anderen Gründen, so oder so nehmen diese Gefühlszustände extrem stark zu und viele Menschen nehmen bereits durchgehend Medikamente dagegen), vielleicht auch Schlaflosigkeit, Übergewicht, Bluthochdruck.
Was also tun, damit man nicht endgültig im Burnout, einer Erschöpfungsdepression landet bei all dem Stress, den man sich selbst macht? Genau darauf will ich in diesem heutigen Beitrag Bezug nehmen. Auch, weil ich (im Rahmen unseres Buchclubs) gerade das Buch** Peak Performance* gelesen habe und die Themen Leistung und Potential Ausschöpfen für mich daher aktuell sehr präsent sind. Und weil mir diese Thematik bei meinen Gesundheitscoachings sehr oft begegnet.
Deshalb habe ich mir gedacht, ich stelle heute einmal ein paar Tipps vor und werfe Denkanstöße in die Runde, damit jeder für sich, der mag, das für sie oder ihn Passende in ihrem/seinen Alltag ausprobieren kann.
Wer mehr Infos rund ums Thema haben will und wissenschaftliche Hintergründe und Erklärungen schätzt, dem würde ich die Lektüre von Peak Performance* empfehlen.
Stress, Erholung, Wachstum
Bevor es mit konkreteren Tipps für den Alltag losgeht, möchte ich an dieser Stelle erst die allgemeine Basis kläre und die lautet: Stress + Erholung/Regeneration/Entspannung = bessere Leistung/Wachstum . Diese Formel lernt man beispielsweise an der Universität in Bezug auf Trainingswissenschaften und Leistungsphysiologie als allererstes. Insofern ist Stress per se auch überhaupt nichts Schlechtes, denn unser Körper ist darauf ausgerichtet einem gewissen Stress ausgeliefert zu sein (ansonsten gäbe es auch kein “Boreout”, also Ausgebranntsein durch Langeweile). Wir brauchen Stress und zwar einen solchen an den sich unser Körper dann in Folge anpasst, wenn, ja wenn er genug Zeit sprich Erholung und Entspannung danach bekommt. In der Trainingslehre spricht man dann von einer Superkompensation.
Das Gegenteil wiederum ist das Übertraining, welches in der Berufswelt sein Pendant im Burnout wiederfindet. Was ist in beiden Fällen passiert? Entspannung und Erholung sind zu kurz gekommen, die gesetzten Reize (=Stress) konnte nicht entsprechend verarbeitet werden und/oder Körper und Geist konnten sich nicht optimal daran anpassen und an den Anforderungen wachsen. Es geht also darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Reizen und Stress und Erholung und Entspannung zu finden. Und dieses Verhältnis kann von Mensch zu Mensch sehr stark variieren, daher gibt es leider kein Geheimrezept, wieviel von was für alle von uns mit Sicherheit 100% passt. Ein Grund, weshalb Training auf ein Individuum abgestimmt sein sollte und man auch im Alltag und Beruf gut beraten ist, zu reflektieren wo die eigenen Grenzen derzeit liegen und auch darauf zu achten, genug Pausenzeiten einzuplanen. Es geht nicht darum, sich übermäßig zu schonen, sondern einen für sich guten Weg zu finden von genug Reizen und Erholungszeiten, sprich eine Balance, die ein Wachstum in Folge erst überhaupt möglich macht.
Ein weiterer Punkt, den man anhand der Trainingslehre darstellen kann, ist die sogenannte Periodisierung. Daher gibt es in Trainingsplänen, die eine Leistungssteigerung zum Ziel haben, auch regelmäßige Regenerationswochen, meist ist es die vierte Woche, sodass drei Wochen lang gesteigerte Reize gesetzt werden, um in der vierten Woche wieder ein bisschen zurückzufahren, indem zwar trainiert wird, aber Intensität und Umfang reduziert werden, während regenerative Maßnahmen und Erholungszeit noch mehr Raum bekommen (wobei natürlich auch bereits in den drei vorangehenden Wochen Erholungszeiten wichtig sind 😉 ). Außerdem würden gute Athleten nie ihr ganzes Pulver verschießen, indem sie von einem Bewerb zum nächsten tingeln und allen oberste Priorität einräumen, vielmehr wird genau überlegt, wann Spitzenleistung sich lohnt und wie man genau an diesem Tag X in der allerbesten Form sein kann. Es geht also nicht darum, 365 Tage im Jahr Höchstleistung abrufen zu können, sondern punktgenau fit zu sein.
Umso wichtiger ist es herauszufinden, wieviel Stress und Entspannung macht selbst braucht, um daran zu wachsen sprich nicht zu viel Stress und zu wenig Entspannung, was zu Übertraining/Burnout führen kann und auch nicht zu wenig Stress und zu viel Entspannung, was wiederum Stagnation oder das Einrosten von eigentlichen Fähigkeiten mit sich bringen kann. Über die Macht von Pausen habe ich übrigens auch bereits in diesem Beitrag geschrieben, auch darüber, dass diese nicht immer automatisch passiv ablaufen müssen. Mehr dazu hier 😉 .
Wie du dein Potential ausschöpfen kannst – ohne Burnout & Co
Wie sieht es bei dir aus? Welche Reize setzt du, wieviel Stress hast du? Und wieviel Erholung und Entspannung stehen dem gegenüber? Gönnst du dir zu wenig Erholungszeit? Oder ist es bereits zu viel Entspannung und zu wenig Reize, weshalb dich bereits kleinste Reize sehr stressen? Egal wo du aktuell stehst: Du kannst deine Situation in beide Richtungen beeinflussen. Überlege dir bewusst, wovon du mehr brauchst – mehr Reize, mehr Entspannung, ein bewussteres Verhältnis – und behalte im Hinterkopf, dass es für Wachstum und zum Ausschöpfen deines Potentials beides brauchst: Stress UND Entspannung. Denn diese beiden gehören zusammen.
Wie steht es um deine Entspannung? Setzt du diese bewusst ein, um Stress abzubauen und dich zu erholen? Oder vergehen deine Erholungszeiten einfach nebenbei? Was machst du, um dich zu entspannen? Falls deine bisherigen Entspannungsmethoden dir keinen wirklichen Erholungseffekt bieten, was könntest du stattdessen probieren? Was hat früher für dich funk