Na, wer findet sich in dieser Headline wieder? Seit der Coronakrise scheint das Thema Daueressen, Süßigkeiten futtern und Heißhunger ein recht großes geworden zu sein. Andererseits aber zeigen aktuelle Umfragen auch, dass viele Österreicherinnen und Österreicher nun wohl mehr und öfter frisch kochen als vor der Krise.
Ob frisch gekocht oder nicht: Daueressen kann mit der Zeit belastend werden, weil es sich belastend anfühlt. Und so nett Süßigkeiten sind, irgendwann kommt meistens der Punkt, an dem man wieder ein Stückchen aus der Zuckerspirale heraustreten will. Andererseits tut es gerade einfach so gut, der Seele mit Essen zu schmeicheln, weil dieses auch Trost ist. Weil so manches Gericht, so mancher Kuchen, Keks oder die Packung Süßigkeiten an schöne Momente erinnert. Weil uns all das irgendwie emotionale Sicherheit vermittelt.
Meine Meinung dazu ist eine sehr klare: Jeder wie er gerade kann.
Ja, zu viel Zucker ist ungesund.
Ja, Daueressen ist nicht förderlich, zu allererst schon einmal nicht für Magen und Darm, die somit ständig was zu tun haben, von den weiteren Auswirkungen einmal ganz abgesehen.
Aber Ausnahmesituationen sind genau das: Ausnahmen.
Also stresst euch nicht zu sehr, solange ihr euch bewusst seid, dass es eine Ausnahmezeit ist. Und dass – umso mehr man sich an diese gewöhnt – sich vieles auch wieder normalisiert. Auch das eigene Essverhalten.
Hier hilft wie so oft im Leben Bewusstheit. Sich bewusst zu sein, was man isst und warum. Entscheidet man sich für Süßigkeiten, dann essen wir diese doch lieber mit Genuss. Darf es noch ein Stück Kuchen sein? Wenn ja, dann nicht hastig stopfend, sondern mit einem Lächeln und mit Freude über den herrlichen Geschmack. Wie schön, dass es noch richtig guten Kuchen gibt in diesen Zeiten 😉 .
Wenn du dagegen merkst, dass es dir irgendwann zu viel wird und sich nicht mehr gut anfühlt – was du spüren wirst, wenn du ein gutes Körpergefühl hast – dann wirst du dich nach und nach auch wieder anders entscheiden. Die Süßigkeiten bleiben dann zB unter der Woche im Schrank und kommen erstmal wieder nur am Wochenende zum Einsatz. Das Daueressen nimmt ab, dafür landen ganz bewusst wieder viel mehr gute Nährstoffe durch buntes Gemüse und Obst am Teller. Heißhunger kann auch wieder mit dem Klassiker – Zähneputzen – besiegt werden oder gibt sich auch mit einer süßlichen Tasse Tee (zB Rotbusch) zufrieden. Oder dem obligatorischem Stück dunkler Schokolade 😉 . Wie auch immer: Man pendelt sich irgendwann wieder in seiner Mitte ein.
Nach viel Zucker wird das mit der Reduktion nicht jeden Tag einfach von Statten gehen, sondern ein kleines „Zwei-Schritte-vor-einer-zurück-Spiel“, aber auch das ist vollkommen okay.
In diesem Sinne: Macht euch nicht zu viel Stress, keinen Druck und kein schlechtes Gewissen in der jetzigen Situation, was dieses Thema angeht. Auch das Daueressen und die verstärkte Lust auf Süßes werden vorübergehen.
Alles Liebe & kommt gut ins Wochenende,
Vera
P.S.: Wer an seinem Körpergefühl arbeiten will, dem hilft v.a. auch Bewegung, weil diese auch unsere Selbstwahrnehmung schult. Leider scheint es in Österreich seit der Krise weniger Zeit und Motivation für Sport zu geben. Aber auch das muss und wird nicht so bleiben. Wer aktiv werden und sein Körpergefühl stärken will: Mein Vier-Wochen-Trainingsguide zielt genau darauf ab. Er hilft dir, herauszufinden, was sich für dich gut anfühlt und welche Bewegungsform zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Hier kannst du einen Blick in das Programm werfen. Corona-bedingt gibt es dieses nun um den halben Preis.