Eine der häufigsten Fragen von PatientInnen und KlientInnen ist die rund um das Thema Brot: Ist Brot wirklich ungesund? Darf man heute noch Brot essen? Was hat es mit diesem Gluten auf sich? Und sollte man aus gesundheitlicher Sicht lieber darauf verzichten?
Beginnen wir mal ganz allgemein: Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, für den ist glutenhaltiges Brot natürlich keine gute Wahl. Es gibt außerdem auch die Gruppe jener Menschen, die keine klassische Unverträglichkeit hat, aber dennoch glutensensitiv ist. Sie kann ebenfalls davon profitieren auf glutenhaltige Lebensmittel wie Brot zu verzichten.
Kurzum: Es ist eine individuelle Sache und ich würde empfehlen, bei einem Verdacht einer Unverträglichkeit oder sonstigen gesundheitlichen Erkrankungen und Beschwerden einmal selbst auszuprobieren, wie sich der Verzicht auf glutenhaltiges Brot & Co auswirkt. Meist merkt man bereits nach zwei bis drei Wochen, ob eine Besserung eintritt oder nicht. In manchen Fällen geht es auch nur darum, nicht täglich bestimmte Lebensmittel zu konsumieren, während ab und zu durchaus kleinere Mengen vertragen werden, man muss also gar nicht immer unbedingt besonders radikal sein.
Und da wären wir schon direkt beim nächsten wichtigen Punkt: Die wenigsten Lebensmittel sind von Haus aus „schlecht“ oder „gut“, es kommt immer darauf an, wer was verträgt (auch auf die jeweilige Sorte zB Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen usw.) und auch wieviel davon man verträgt (sofern man nicht unter einer klassischen Glutenunverträglichkeit leidet, versteht sich).
Brot Brot Brot
Gerade in unseren Breitengraden spielt Brot meist eine sehr große Rolle und wird nicht selten mehrmals am Tag verzehrt. Hier ist der zweite Punkt, bei dem ich bei Gesprächen mit Klienten gerne ansetze, denn oft greift man auch gerade deshalb zum Brot, weil man es einfach immer zuhause vorrätig hat und es so unheimlich schnell und praktisch ist.
Ich für meinen Teil bin mit quasi mit Brot aufgewachsen und kann einem guten Brot sehr viel abgewinnen. Allerdings habe mit den Jahren gemerkt, dass ich bei Zeitmangel oft auch mehrfach am Tag zur Brotdose gegriffen oder unterwegs Brot gekauft habe und viele Mahlzeiten aus belegten Broten oder einem Brot als Beilage bestanden. Abgesehen davon wollte ich meinen Weizenkonsum reduzieren, da ich das Gefühl habe, Dinkel und Roggen besser zu vertragen.
Deshalb habe ich vor einigen Jahren damit begonnen, für einige Zeit bewusst kein Brot mehr einzukaufen, um erst gar keines zu Hause zu haben. Mittlerweile habe ich in der Regel nur an Wochenenden Dinkel- oder Roggenbrot daheim und selbst dann nicht immer. So komme ich im Alltag gar nicht auf die Idee, nahezu jede Mahlzeit rund um Brot zu kreieren. Vielleicht ja auch ein Tipp für euch, falls ihr ebenso gerne und oft Brot esst. Das Schöne daran ist auch, dass man ohne das ganze Brot viel abwechslungsreicher isst und wenn man es dann mal wieder auf dem Teller hat, man sich mehr darüber freut und es wieder etwas Besonderes ist. Denn ja, ein richtig gutes Brot ist wirklich sehr sehr köstlich 🙂 .
Fazit: Wer abwechslungsreich isst und nicht auf Glutenhaltiges reagiert, „darf“ weiterhin gern sein Brot essen. Es lohnt sich dabei wie bei allen anderen Lebensmitteln auf eine hochwertige Qualität zu achten und Vollkorn vorzuziehen. Aber es ist durchaus auch angebracht, das eigene Essverhalten auch einmal zu hinterfragen (selbst wenn man mit Gluten keine Probleme hat), nämlich wie oft und wie viel Brot man eigentlich isst, um die eigene Alltagsernährung (noch) abwechslungsreicher zu gestalten.
Alles Liebe,
Vera