
Seit bald einem Jahr übe ich mich im Intervallfasten und werde seither häufig von Klienten, Freunden und via Social Media nach meinen Erfahrungen und Tipps gefragt, daher möchte ich einmal wieder ein Update verfassen.
Was Intervallfasten bzw. Intermittierendes Fasten genau ist und wann und warum ich damit angefangen habe und welche Bücher ich zum Thema empfehlen kann, könnt ihr hier und hier nachlesen. In diesem Beitrag soll es hauptsächlich um meine Erfahrungen damit gehen und v.a. darum, wie ich es in meinen Alltag einbaue.
Intermittierendes Fasten im Alltag
Wie oft machst du intermittierendes Fasten pro Woche? Und wie viele Stunden? Das sind eigentlich die häufigsten Fragen zum Thema. Während ich in den ersten Monaten sehr genau an fünf Tagen pro Woche 16 Stunden Fastenzeit eingehalten habe, um es einfach in der 16/8 Form am eigenen Leib zu erfahren, so habe ich über die Monate hinweg die Zeit nicht mehr groß “gestoppt”. Auch, weil es im Alltag manchmal anders besser passt als exakt 16 Stunden. Wobei ich persönlich sagen muss, dass ich kein Problem per se damit habe, die 16 Stunden auszuhalten. Aber der Reihe nach 🙂
Wie oft machst du das?
Nach wie vor versuche ich es 5 Mal pro Woche, in der Regel von Montag bis Freitag. Ausnahme ist hier ganz klar Urlaub. Nie im Leben wollte ich im Urlaub auf ein Frühstück verzichten, ich finde nämlich gerade das Frühstücken mit meinem Mann und/oder meiner Familie oder Freunden einfach herrlich, wenn alle Zeit haben und man in Ruhe gemeinsam genießen kann. Und ich käme nie auf die Idee ein köstliches Hotel Frühstück oder einen besonderen Brunch ausfallen zu lassen.
Ebenfalls eine Ausnahme kann sich ergeben, wenn ein Geschäftstermin mit Frühstück oder Brunch ansteht oder ein Ähnliches, anderes soziales Zusammenkommen, wo ich einfach mitessen möchte.
Dafür kommt es ab und an auch am Wochenende vor, dass sich zB samstags ein Fasten bis Mittag ergibt, weil etwas zu erledigen ist und ich erst später zum Essen komme oder am Vormittag trainieren bin und vorher zu knapp aufgestanden bin, um rechtzeitig zu essen. Insofern gleicht es sich wohl aus und wenn nicht, ist es auch okay.
Wie lange machst du es? Immer 16 Stunden?
In der Regel sind es aktuell meist zwischen 14 und 16 Stunden, in Sonderfällen können es auch mal 18 sein oder auch mal 12, aber wie gesagt stoppe ich hier nicht wirklich.
Persönlich glaube ich, dass 12 für viele auch schon sehr ausreichend sein können und würde sagen, dass das wohl der kleinste und beste gemeinsame Nenner ist, falls es jemandem wirklich schwer fällt oder es im Alltag eben mal nicht anders geht, warum auch immer.
Was ich nicht mache ist 1-0-1, also einen Tag essen, einen nicht, am nächsten wieder essen.
Hast du direkt mit 16h angefangen?
Ja, das habe ich damals (hier nachzulesen). Und ganz ehrlich: Ich hätte mir NIE gedacht, dass ich es so gut schaffen würde, denn einerseits bin ich eine, die gern frühstückt und andererseits hätte ich gedacht, dass mir vielleicht schlecht sprich übel oder sehr unwohl werden könnte. Aber es ging soweit wirklich sehr gut.
Trainierst du vormittags trotz Intervallfasten?
Ja, mir macht es – wider Erwarten – in der Regel nichts aus, ob Laufen, Krafttraining, Tanzworkout, eine Kombi aus allem oder ein High Intensity Workout. Wie es mir allerdings zB mit einem ambitionierten Halbmarathontraining oder mehr gehen würde, weiß ich nicht, da ich es jetzt nicht ausprobiert habe, aber ich kann mir vorstellen, dass zB lange Läufe über 15km vielleicht anfangs eine andere Herausforderung sein könnten.
Generell ist es wichtig zu wissen, dass das Immunsystem auf Nüchterntraining, insbesondere, wenn es länger als 60-75 Min. dauert, bei manchen Menschen stark reagieren kann und sie folglich anfälliger für Erkältungskrankheiten und Ähnliches sein können. Wenn man also weiß, dass man “alles mitnimmt”, wenn etwas umgeht, dann sollte man hier vorsichtig sein und diesen Umstand berücksichtigen und auf jeden Fall auch mit verschiedenen Maßnahmen das eigene Immunsystem unterstützen, um es zu stärken.
Wann fällt es dir am schwersten?
Ganz klar nach einem Urlaub. Nach einer Woche mit oft ausgiebigem Schmausen und Genießen von diversen Köstlichkeiten wie beispielsweise zu Weihnachten und dem Durchkosten von gefühlt tausenden von Keksen von Familie und Freunden ist es am härtesten wieder in die alte Routine zu kommen und an diesen Tagen ist es dann auch schwieriger als zB damals direkt zu Beginn, weil zu der Zeit vorab keine heftige “Futterwoche” vorangegangen war 🙂 . Ist ein Urlaub also ausschweifend an Essen, dann weiß ich, dass es danach, zumindest für die ersten drei Tage gefühlt eher ungewohnt sein wird, aber ich weiß auch, dass das vorüber geht. In Wochen wie diesen esse ich dann, je nach Arbeitszeit und To Do’s, manchmal auch früher zB nach 12 Stunden. Wobei, wie geschrieben: Ich zähle nicht akribisch Stunden, ich mache ehrlich gesagt viel nach Gefühl und dieses zeigt mir, dass im Alltag meist um Zeiten, zu denen ich früher gewohnheitsmäßig gegessen habe, eigentlich gar keinen Appetit habe, sondern es wirklich schlichtweg eine Gewohnheit war, einfach weil es mein Körper gewohnt war zu essen, ob Hunger oder nicht.
Warum lässt du das Frühstück weg und nicht das Abendessen?
Weil es für mich VIEL praktikabler ist. Ich glaube auch, dass ich es nicht an fünf Tagen pro Woche so leicht schaffen würde, abends nichts zu essen. Auch mit Geschäftsessen und Essen mit Mann und/oder Freunden am Abend wäre das sehr schwierig. Auf das Frühstück zu verzichten ist im Alltag dagegen für mich vergleichsweise einfach, wobei das sicher anders ist, wenn man zB Kinder hat. Ich denke, hier muss jeder selbst herausfinden, was für ihn funktioniert und v.a. zur jeweiligen Lebensphase und den eigenen Alltag passt.
Warum machst du das?
Ich praktiziere Intervallfasten nicht, um mein Gewicht zu halten oder abzunehmen (auch wenn es dafür hervorragend geeignet ist), sondern um gesund zu bleiben. Es zeigt sich nämlich, dass die Autophagie, die durch das Intervallfasten ermöglicht wird, eine Art “zelluläres Müll Hinaustragen” des Körpers beispielsweise auch zur Prävention von Krebserkrankungen beitragen kann. Da wir in der Familie leider einige Krebserkrankungen hatt