Der dritte Lockdown steht bevor. Davor Weihnachten. Bald auch ein neues Jahr, das wohl ebenso anders wird wie es 2020 bereits war. Daher ist es verständlich, dass sich in vielen innerer Widerstand gegen alles mögliche aufbaut und alles schwer erscheint.
Ziele, Hoffnung, positive Aussichten – all das erscheint vielen unsicher und wirkt sich so auch auf die Psyche aus. Und dennoch müssen wir alle durch die aktuelle Zeit.
Was mir persönlich dabei hilft, ist die Ausrichtung darauf, dass das Leben (leider) nicht immer leicht und spaßig ist oder so, wie man es gerne hätte, sondern oft einfach auch hart. Ängste, Unsicherheit, Ärger, Wut, Unverständnis, Überforderung, Leiden, Tod, Trauer… all das sind Bestandteile des Lebens, ob wir wollen oder nicht.
Aktuell ist all das bei sehr vielen von uns präsenter als vielleicht jemals zuvor, was kein Wunder ist, angesichts dieses großen Ereignisses namens Pandemie. Eine Ausnahmesituation durch und durch und für uns alle auch ein erstes Mal.
Es gilt also einen Weg zu finden, damit umzugehen. Hineinzuspüren, was in uns vorgeht. Gefühle wirklich fühlen und aushalten anstatt sie zu betäuben (Stichwort Alkohol oder andere Drogen), sie zu verdrängen oder wegzuschieben.
Ja, das tut SEHR weh und ist überhaupt nicht lustig. Ja, es wäre leichter, einen anderen Weg zu gehen. Aber ein Flüchten in Süchte oder anderes ist auf Dauer auch keine echte Hilfe, sondern schafft nur noch mehr Probleme.
Sich selbst wirklich Spüren hilft nachhaltig. Das ist der erste, große Schritt. Und dann heißt es nach und nach Loslassen. Und wenn es nur für kurze Momente ist, um wieder durchzuatmen und ein bisschen aufzutanken. Hineinentspannen in und trotz Schmerz, Angst und Sorgen. So gut es eben geht.
Eine unkomplizierte und sehr wohltuende Unterstützung kann hierfür Yin Yoga sein. Dieses kann man ganz einfach zuhause auf einer Matte oder einem Teppich machen. Man muss auch weder eine gute Balance dafür haben noch beweglich sein noch jemals zuvor eine Yogaklasse besucht haben. Yin Yoga funktioniert intuitiv und einfach, indem man sich auf das Loslassen von Anspannung und den Atem konzentriert. Nicht mehr oder nicht weniger. Es braucht auch keine 60 oder 90 Minuten davon, wenn man die Zeit nicht aufbringen kann oder will, auch zwei, drei Positionen machen schon einen deutlichen Unterschied zwischen vorher und nachher.
Ihr findet hier am Blog viele Beiträge von mir, in denen ich Yin Yoga erkläre und Übungen vorstelle, auch auf YouTube gibt es mittlerweile viele gute Videos, die zum Mitmachen einladen. Wer sich eine schriftliche Vorlage, hilfreiche Übungen und Hintergrundinfos über Yin Yoga wünscht, findet alles, was man für ein einfaches Üben alleine daheim wissen muss, auch in meinem downloadbaren Yin Yoga Guide.
Yin Yoga kann ein sehr praktisches Werkzeug für herausfordernde Zeiten sein, gerade auch wenn es ums Spüren, Loslassen und Auftanken geht. Mir hat es jedenfalls schon oft geholfen (ob in meinem Alltag mit einer chronischen, schmerzhaften Erkrankung, bei Todesfällen in der Familie oder anderen Schicksalsschlägen) und auch viele Klientinnen und Klienten von mir haben es ebenfalls sehr zu schätzen gelernt.
Und keine Angst: Man muss nichts fanatisch betreiben, wenn man nicht will. Aber im Leben ist es für die meisten von uns eine große Hilfe, einen bunten Werkzeugkasten voll mit Dingen zu haben, die im jeweiligen Moment einfach das Richtige für einen sind. Und Yin Yoga im eigenen Werkzeugkasten zu haben schadet meiner Erfahrung nach auf jeden Fall nie 😉 .
Alles Liebe & bleibt gesund,
Vera