Das Leben war wohl noch nie so unvorhersehbar, voll, schnell und stressig wie in unserer Zeit. Wir sind in vielen Fällen nicht nur theoretisch 24/7 via Smartphone erreichbar, sondern haben auch sämtliche Informationen aus aller Welt zu jeder Tages- und Nachtzeit vor unseren Augen parat. Wir jonglieren beruflich und privat mehrere Dinge gleichzeitig, während sich alles scheinbar nur immer noch schneller zu drehen beginnt. Immer neue Technologien, neue politische und gesellschaftliche Entwicklungen, Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen, im Großen wie im Kleinen.
Was also tun, um sich nicht komplett überrannt zu fühlen?
Ein erster Schritt kann hier ein bewusstes Entstressen sein: Mehr Freiräume schaffen, wo es möglich ist. Mehr Zeiträume schaffen zum Durchschnaufen. Einfache, aber unheimlich gesunde Dinge und Gewohnheiten einbauen wie
- Grounding (zB einmal am Tag barfuß auf dem Gras gehen)
- bewusstes Atmen (Breathwork, Pranayama, Meditation – mach oder erlerne das, wozu du aktuell einen stimmigen Zugang hast, bereits wenige Minuten am Tag bewusstes Atmen kann einen fühlbaren Unterschied machen)
- Zeit in der Natur – im Wald, im Park, in den Bergen, an Flüssen, Gewässern, am Meer – wir Menschen profitieren von natürlicher Umgebung, sie macht uns gesünder, zufriedener und fitter, deshalb schau, dass du dich so oft wie möglich in die Natur begibst
- Gehen – Bewegung liegt genauso in unserer Natur und ist aus meiner Sicht eine unheimlich wertvolle und kraftvolle Medizin für fast alles. Neben Kraft- und Ausdauertraining ist es v.a. das Gehen, das leider noch immer komplett unterschätzt und zu wenig praktiziert wird. Spazierengehen, Wandern, Erledigungen zu Fuß meistern, Stiegensteigen – all das zahlt direkt auf unser Gesundheitskonto ein und hilft auch Stress abzubauen
Oft neigen wir bei Stress, Anspannung oder bleierner Müdigkeit auch dazu, uns sehr zurückzuziehen und das kann zum Auftanken auch zeitweise durchaus sinnvoll sein. Allerdings sollte man trotzdem auch darauf achten weiterhin soziale Kontakte zu pflegen bzw. sich Beziehungen zu erschaffen, die gut tun und auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Wohlwollen füreinander basieren. Also lieber ein paar enge, echte Beziehungen hegen und pflegen als viele unverbindliche. Einsamkeit war schon vor Corona ein großes Thema, gerade auch aus gesundheitlicher Sicht, aber seit Corona hat sich vieles noch weiter individualisiert, was leider schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann.
Übrigens: Auch Beziehungen zu Haustieren können gesundheitlich sehr förderlich sein. Nicht nur, weil man mit einem Hund täglich mehrmals hinaus muss (und so oft auch mit anderen HundehalterInnen ins Gespräch findet), sondern weil es eine sehr natürliche und ursprüngliche Sache ist, dass wir als Mensch einen Hund als Gefährte bei uns haben.
Auch das Schnurren einer Katze ist nachweislich heilsam. Und allein aus persönlicher Erfahrung dank vieler, vieler Jahre mit Haustieren würde ich sofort unterschreiben, dass sie das Leben auf facettenreiche Art bereichern, besonders auch im Hinblick auf die Gesundheit.
Und zu Guter letzt: Für weniger Zerstreutheit, mehr Fokus und rasche Entschleunigung kann es auch sehr hilfreich sein, einmal wieder ein richtiges Buch zu lesen. Genau: Nicht streamen und sich berieseln lassen, sondern ganz altmodisch ein Buch in die Hand nehmen. Und zwar eines, das nichts mit der eigenen Arbeit zu tun hat, sondern etwas, wo man abtauchen kann und sich einfach nur auf diese eine Sache (und nicht 5 Sachen parallel) konzentriert. Sich dafür Zeit zu nehmen ist wahrer Luxus und kann auch Quell zum Herunterkommen und Entspannen sein. Vielleicht ja sogar draußen in der Natur mit Vogelgezwitscher im Hintergrund 😉 .
Alles Liebe,
Vera