„Ich habe keine Wahl“, „Es geht nur so und nicht anders“, „Es ist halt so und eigentlich passt das eh für mich“, „Weil ich es immer so mache“, „Es gibt keine andere Lösung“, „Das machen vielleicht die anderen so, ich aber nicht“, „In meinem Leben war das schon immer so“ – kennt ihr diese Aussprüche und Gedanken?
Wenn wir es hier lesen, dann ist uns klar, wie engstirnig solche Aussagen und Glaubenssätze sind, aber in unserem Kopf und Alltag spielen sie dennoch oft ein große Rolle. Auch ich kann davon ein Lied singen. Würde es nach meiner Komfortzone gehen, würde ich in einem ausgesprochenen Mini-Radius leben. Nicht viel Neues ausprobieren, weil mühsam, umständlich, gerade nicht passend, zeitraubend, anstrengend oder Angst einflößend. Sicherheitshalber würde ich lieber extrem vorsichtig sein, bei allem, und es mir schön bequem machen, weil es auch so anstrengend genug wäre und außerdem sollte ich nicht aufs Glück hoffen, denn das haben die anderen gepachtet. Und auch, wenn es in dieser Komfortzone manchmal weniger bequem wäre, weil das Leben halt auch (oder gerade eben) dort Unbequemes auf den Plan bringt, würde ich trotzdem – nur zur Sicherheit und meiner Bequemlichkeit und Angst zu liebe – eher diese Unannehmlichkeiten aushalten als mich, Gott bewahre, Unsicherheiten, Risiken oder möglichen Fehlern auszusetzen. Ich würde dort vielleicht vor mich hinleiden, aber ich wüsste wenigstens, warum und könnte das Leiden und sein Ausmaß einschätzen. Es würde schon vorbei gehen, irgendwann. Kann ja nicht jeder so viel Glück haben wie alle anderen, bei denen alles so viel leichter geht als bei einem selbst. Kennt ihr diese Gedanken so oder in etwas anderer Art vielleicht? 😉 Wenn ja, seid ihr damit nicht allein.
Die Geschichte von Mohini
Wenn ich mich wieder einmal dabei ertappe, dass ich nach Bequemlichkeit gehe und diese – auch aus Angst heraus – vorziehe und mir meine Komfortzone bereits gedanklich beginne einzurichten, dann erinnere ich mich an die Geschichte der Tigerin Mohini (was mich wiederum daran erinnert, dass ich ein Tiger Bild auf mein Vision Board pinnen sollte).
Mohini war eine Tiger Dame in einem Zoo, der ihr alles andere als ein schönes Leben bot, sondern nur unzumutbare 3×3 Meter Betonboden. Absolut nichts für einen Tiger. Dort lebte sie solange, bis sie schlussendlich zu ihrem Glück doch an einen besseren Ort gebracht wurde, teuer und aufwändig gestaltet und endlich artgerecht für einen großen, prachtvollen Tiger. Aber Mohini reagierte nicht wie man es erwartet hatte. Vielmehr fürchtete sie sich vor dieser neu gewonnenen Freiheit, dem vielen Platz, dem Grün und den Bäumen und zog sich in eine kleine 3x3m große Ecke zurück, um dort wie in ihrem alten Käfig stetig hin und her zu wandern, bis auch an dieser Stelle kein Gras mehr wuchs.
Sie konnte mit ihrer Freiheit nach all den Jahren im Käfig nichts anfangen und fürchtete sich sogar davor.
Geht es dir auch manchmal so? Dass du die Freiheiten, die du in deinem Leben eigentlich hättest oder dir nehmen könntest, nicht siehst, nutzt oder Angst vor ihnen hast? Dass du lieber bei alten, lang gepflegten Gewohnheiten bleibst, obwohl du weißt, dass sie dir nicht (mehr) dienen und nicht gut tun anstatt Neues zu wagen und auch mal andere Lösungen in Betracht zu ziehen? Und das Leben einfach zu genießen?
Hier kannst du dir ein Bild von einem Tiger aussuchen und ausdrucken. Lass es uns noch heute gemeinsam an unsere Pinnwände hängen 😉 .