Unbezahlte Werbung, da Marken genannt werden
Viele Frauen kennen es: Setzt man die Pille ab, verändert sich meist auch die Haut. Unsere Hormone haben großen Einfluss auf unsere Haut und auch unsere Haare, wobei es aber natürlich auch Unterschiede zwischen den jeweiligen Präparaten gibt. Besonders antiandrogene Pillen (wie zB Diane Mite, Valette oder Yasmin), die das natürliche Testosteron im weiblichen Körper unterdrücken, machen das Absetzen der Pille besonders „spannend“, denn fällt die Einnahme weg, produziert der Körper wieder seine eigenen Hormone samt Testosteron, was oftmals zu leichten bis starken Hautreaktionen führen kann. Einerseits durch die hormonelle Umstellung, andererseits aber auch, weil die Haut von Natur vielleicht nicht so rein oder trocken ist, sondern eher eine Mischhaut oder fettige Haut, unter der Pille aber besser wurde.
Aber auch nach „nicht antiandrogenen“ Pillen kann es sein, dass die Haut für einige Monate oder länger dezent durchdreht, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Nicht wenige Frauen setzen die Pille deshalb lieber gar nicht erst ab, da sie die negativen Folgen fürchten, die sie in Bezug auf ihre Haut erwarten könnten.
Nachdem ich den Prozess des Absetzens schon einmal hinter mich gebracht hatte, wusste ich für dieses Mal, dass ich meinem Körper mindestens ein Jahr Zeit einräumen sollte, um wieder ins Lot zu kommen. Bald ist dieses erste Jahr um und während sich mein Zyklus gut eingependelt hat, der starke Haarausfall, der ca. zwei Monate nach dem Absetzen anfing, sich auch wieder gelegt hat und viele neue Haare nachwachsen und ich meine Endometriose Schmerzen bisher unerwartet gut im Griff habe (dazu folgt ein eigener Beitrag), spielt meine Haut ein eigenes Spiel.
Da ich weiß, dass es ganz vielen Frauen so geht, dachte ich mir, ich verfasse einmal einen Beitrag, was mir gut geholfen hat bzw. hilft. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass man nur sagen kann: Geduld. Und zwar nicht für ein paar Wochen, sondern lieber für einige oder auch viele Monate 😉
Veränderungen direkt nach dem Absetzen der Valette
Rund zwei Wochen nach dem Absetzen zeigte sich die erste richtige Veränderung: Meine Haut wurde fettiger als sie es gefühlt jemals zuvor war. Und es nahm Woche für Woche immer mehr zu. Auch meine Haare fetteten ungewohnt schnell nach.
Da ich bereits viele Monate vorher den Zeitpunkt festgelegt hatte, wann ich die Pille (die bei mir als Therapie wegen Endometriose und Adenomyose in Dauereinnahme ohne Pause einzunehmen war) absetzen würde, war ich bereits bestens gerüstet. Ich hatte vorab verschiedene Pflege- und Reinigungsprodukte für Mischhaut und fettige Haut gekauft, u.a. aus der Sebium Reihe von Bioderma, die nun nach und nach zum Einsatz kamen. Auch für meine Haare stellte ich zumindest für ein paar Monate die Pflege um.
Bisher hatte ich immer Produkte für eher trockene Gesichtshaut verwendet, daher war es ziemlich ungewohnt, dass meine Haut nun alles andere als trocken war. Auch meine Clarisonic Gesichtsbürste, die ich vorher nicht täglich hätte einsetzen können, da meine Haut gereizt reagiert hätte, kam nun mit einem gröberen Aufsatz und wesentlich öfter zum Einsatz.
Die ersten Monate vergingen sehr schnell, es folgte wie gesagt der Haarausfall, der nicht witzig ist, aber da ich auch mit diesem gerechnet hatte, wusste ich, die Devise lautete, es einfach auszusitzen und nach rund drei Monaten wurde es mit den Haaren langsam wieder besser.
Meine Haut dagegen begann sich langsam und schön angepasst an den Zyklus zu verschlechtern und wurde deutlich unreiner. Interessanterweise aber nicht wie es immer heißt, gegen Ende des Zyklus und während der Menstruation, sondern eher rund um den Eisprung. Ein großer Vorteil zeigte sich dabei allerdings: Es wurde zwar immer wieder mal schlechter, aber dann auch wieder besser, bevor es wiederum schlechter wurde. Aber immerhin war es kein Dauerzustand, sondern ein Hin und Her.
Weil ich meinen Zyklus aufzeichne, vermerke ich dabei auch das Hautbild, etwas, das ich schon damals mit Anfang 20 nach dem Absetzen der Pille gemacht habe. Da ich diese Aufzeichnungen auch noch immer habe, ist es ganz interessant hier Vergleiche zu ziehen, auch wenn ich mittlerweile natürlich deutlich älter bin und sich ja auch die Haut mit dem Alter verändert.
Für alle, die sich fragen, wie der Verlauf nach dem Absetzen in etwa ist: Bei mir wurde es nach ca. drei Monaten wesentlich schlechter und zwar gefühlt von Zyklus zu Zyklus, aktuell scheint sich eine leichte Aufwärtstendenz bemerkbar zu machen, aber hey, ich will nichts verschreien 😉 . An Tagen, an denen die Haut schlecht ist, nervt es natürlich, aber zum Glück folgen dann auch wieder Tage, an denen sie sich bessert, interessanterweise derzeit eben v.a. in der Hochlage. Aber selbst an den „guten Tagen“ ist sie insgesamt anders als sie es unter der Pilleneinnahme war, wobei ich denke, dass es so wie es ist, eben „meine Haut“ ist und sie unter der Pille naturgemäß (weil antiandrogen) besser war als sie es von Haus aus wäre.
Ich kenne aber auch Frauen, die absolut keine Veränderung feststellen konnten nach Pille, Hormonspirale oder Drei-Monats-Spritze, insofern ist es sehr unterschiedlich und hängt wie gesagt wohl auch einfach vom persönlichen Hauttyp ab. Andere wiederum berichten, dass sie die ersten vier, fünf Monate nach dem Absetzen eine sehr gute Haut hatten und es dann plötzlich erst so richtig losging.
So oder so – man kommt nicht aus, deshalb kann man es nur aussitzen und ausprobieren, wie man es ein bisschen besser machen kann.
Was mir hilft – Tipps für die Hautpflege nach dem Absetzen der Pille
Nachdem das Absetzen mittlerweile bald ein Jahr her ist, hier meine Tipps, was meiner Haut ganz gut geholfen hat, die hormonelle Umstellung besser zu überstehen. Viele allgemeine Tipps und Empfehlungen, was man nach dem Absetzen tun kann und meiner Meinung nach auch tun sollte, um schneller wieder in ein Gleichgewicht zu kommen, sich wohler zu fühlen und den Körper nach vielen Jahren der Einnahme von künstlichen Hormonen zu entgiften, findet ihr außerdem in meinem Schluss mit Pille & Co eBook. Diese Maßnahmen haben bei mir immens viel dazu beigetragen den Körper zu entgiften und wieder ins natürliche Lot zu bringen.
Aber hier nun zu den Hautprodukten, die ich ausprobiert habe:
– Waschgel, Sebium Global und Sebium Feuchtigkeitscreme von der Sebium Linie von Bioderma*: Hier hat sich für mich nur das Sebium Global* bewährt, welches einen Versuch wert sein kann. Aktuell verwende ich aber eine andere Tagescreme (mehr dazu weiter unten).
– noreva Zeniac LP Gesichtscreme*: Als die Haut trotz umgestellter Pflege schlechter wurde, war dies der nächste Versuch. Nicht schlecht, aber natürlich auch kein Wundermittel. Aktuell auch nicht in Verwendung.
– Dermopure Serum von Eucerin*: Ein Serum, welches das Hautbild erneuern soll und abends auf die gereinigte Haut aufgetragen wird. Ich war skeptisch, weil meine Haut früher auf so manches Eucerin Produkt nicht so gut reagiert hat, sodass ich die Marke für mich eigentlich ausgeschlossen hatte, aber dieses funktioniert soweit ganz gut. Kann auch nur punktuell aufgetragen werden. Aktuell nicht in Verwendung aber quasi in der Hinterhand 😉
– Skin Appeal Gel* von Louis Widmer: hatte ich schon früher. Wende ich immer nur punktuell an.
– Numismed Waschlotion für sensible Haut*: Ein sanftes Waschgel ist aus meiner Sicht besser als jedes andere, welches nur reizt, deshalb bin ich bei meinem „alten“ geblieben.
– Clarisonic Mia 2*: Hatte ich früher den Sensitive Bürstenkopf, so ist es jetzt der Deep Pore*. Außerdem habe ich die Bürste an nahezu allen Tagen der Woche verwendet, die Exfoliation und tiefe Reinigung scheinen meiner Haut gut zu tun, denn lasse ich es für ein paar Wochen sein (was ich ausprobiert habe), wird die Haut deutlich schlechter. Aktuell teste ich übrigens eine andere Gesichtsbürste und zwar die Luna 2 von Foreo* (unbezahlte Werbung, da PR-Sample). Ich gebe euch dann gerne Bescheid, welche ich besser finde.
– Mizellenwasser von Balea: Schon zu Pillenzeiten hatte ich meine Liebe zum Mizellenwasser entdeckt, damals noch jenes von Bioderma, irgendwann bin ich damals dann zu dem für trockene Haut von Balea gewechselt, weil es im dm einfach viel praktischer verfügbar und wesentlich günstiger ist und es meine Haut auch ganz gut vertrug. In den letzten Monaten habe ich das Balea Mizellenwasser für Mischhaut mit Hamamelis in Verwendung und seit kurzem benutze ich es morgens wie abends und habe fürs erste den Eindruck, dass es tatsächlich einen Unterschied macht. Der Vorteil dabei ist, dass es nicht aggressiv oder stark austrocknend wirkt, was es ja oft nur viel schlimmer statt besser macht.
– Sonnenschutz 50+ von La Roche Posay*: Bis vor rund einem Monat habe ich für untertags das 50+ Fluid von LRP verwendet. Sonnenschutz ist nicht nur per se wichtig, sondern v.a. auch dann, wenn man hauterneuernde Produkte wie jenes von Eucerin oder auch Zeniac verwendet, da die Haut lichtempfindlicher wird und daher zu einem Sonnenschutz geraten wird. Man kann diesen unter oder über einer Tagescreme aufragen (ob darunter oder darüber daran scheiden sich wohl die Geister). Ich habe ihn oft auch ohne zusätzliche Tagescreme also einfach alleine getragen.
– Neutrogena Hydro Boost City Protect Feuchtigkeitsfluid LSF 25*: Ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses Produkt überhaupt ausprobiert habe, war ein reiner Versuch und einer -25% Aktion von Neutrogena geschuldet, die es bei BIPA gab. Nachdem ich die Hydro Boost Masken von Neutrogena sehr gut vertrage und großartig finde, dachte ich mir, ich riskiere es einfach mal und falls es nicht klappt, schenke ich die Creme her. Da ich meine „alte“ Feuchtigkeitscreme von Bioderma leider nicht mehr so gut vertrage, hatte ich wirklich keine großen Hoffnungen, da auch diese Creme als Feuchtigkeitscreme gilt. Aber siehe da: Es funktioniert und zwar bisher sogar sehr gut (wobei warten wir mal ab, wie es über mehrere Monate aussieht 😉 ). Derzeit bin ich auf jeden Fall wirklich zufrieden mit ihr, außerdem ist es praktisch, dass auch bereits ein Sonnenschutz integriert ist, auch wenn es „nur“ 25er Faktor ist. Fazit: Unverhofft kommt oft, aber es scheint als wäre das ein Glücksgriff gewesen.
– Gesichtsöle für die Nacht: Für die Nacht bin ich mittlerweile auf Öle umgestiegen, denn ich hatte in Erinnerung, dass diese bereits früher ganz gut bei mir funktioniert haben, da sie ja auch leicht austrocknend wirken können, was bei fettiger bzw. Mischhaut oft gar nicht so schlecht ist. Deshalb verwende ich derzeit als Nachtpflege das Gesichtsöl mit Mandelöl von Weleda* und dieses Jojoba-Öl abwechselnd und finde es derzeit eine wirklich gute Sache, auch weil die Inhaltsstoffe hier natürlich und gut sind.
– NACHTRAG: Ich habe es leider erst viel später entdeckt, aber es hätte mir gerade in der Zeit des Pille Absetzens richtig gut geholfen: Das Hochfrequenzgerät*. Mit Hilfe dieses Stabes heilen Unreinheiten und Entzündungen bei mir viel (wirklich viel) schneller wieder ab. Außerdem soll es auch gegen Hautalterung, Pigmentflecken & Co helfen (Hinweis: Nicht in der Schwangerschaft anwenden).
Meine aktuellen Reinigungs- und Pflegeschritte sehen also so aus:
Morgens: Gesicht waschen mit dem Waschgel, dann Mizellenwasser, danach Augengel, Eincremen mit dem Neutrogena Feuchtigskeitsfluid mit LSF 25
Abends: Abschminken mit dem Gesichtsöl von Balea (verwende ich schon seit Jahren, nimmt Make Up und Wimperntusche ab), dann wie morgens Gesicht waschen mit dem Waschgel, allerdings jetzt zusätzlich mit der Gesichtsbürste, um die Haut noch besser zu reinigen, danach Mizellenwasser, als Abschluss Mandel- oder Jobobal Öl
Je nach Zeit, Lust und Bedarf kommen dann ab und an auch Masken zum Einsatz. Manchmal drei Mal pro Woche, manchmal auch über eine Woche gar keine. Bewährt haben sich bei mir die Reinigende Maske von Balea, die Hydro Boost Maske von Neutrogena (diese ist v.a. für mehr Feuchtigkeit zuständig) und selbst angerührte Heilerdemasken (ich verwende dafür diese Heilerde* und trage die Maske nur punktuell auf).
Was mir außerdem sichtlich gut hilft, sind ausgewählte Supplemente, wobei ich dazu sagen muss, dass ich meinen Blutstatus kenne und empfehlen würde diesen vorab immer zu erheben und mit einem Arzt zu besprechen, was im jeweiligen Fall Sinn macht. Auch nehme ich nicht jedes dieser Produkte täglich. Manche durchaus, aber Zink beispielsweise nicht (und wie gesagt kenne ich meinen Wert im Blutbild und weiß, wieviel ich davon nehmen darf):
– unser eigenes Vitamin C, nämlich ein Ester C (auch wegen der Endometriose sowie für das Immunsystem, aber auch hinsichtlich Anti-Aging)
– unser eigenes Vitamin D3, gerade wenn man Sonnenschutz trägt sehr wichtig, aber generell achte ich immer darauf, dass mein Vitamin D Wert ein hoher ist
– unser eigenes Magnesium (Magnesium hat für mich in so vielen Belangen einen unschätzbaren Wert und es gibt wohl nichts, was ich lieber einnehme als dieses, weil ich weiß, was ich ihm zu verdanken habe, auch hinsichtlich der Endometriose Schmerzen).
– Biotin
– unser eigenes Oligopin (unterstützt gegen Entzündungsprozesse)
– unser eigenes Zink Picolinat
– Derzeit probiere ich außerdem seit kurzem DIM* aus, ein schwefelhaltiges Glucosinolat, welches zu den sekundären Pflanzenstoffen zählt und zB v.a. in Brokkoli, Blumenkohl und Weißkohl enthalten ist. Wichtige Info: Dieses sollte nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden.
Ansonsten spielen natürlich auch die Ernährung, viel Trinken (v.a. das richtige), frische Luft, Bewegung etc. eine wichtige Rolle. All das habe ich in meinem eBook zusammengefasst, damit ich hier nicht den Rahmen sprenge. Wer also viele weitere Tipps für das erste Jahr nach dem Absetzen braucht oder sich idealerweise bereits vor dem Absetzen bereit fürs Absetzen machen will, der liest am besten mein eBook.
Ich hoffe, meine Erfahrungen waren für die ein oder andere von euch hilfreich. Da dieses Thema eines ist, nach welchem ich oft gefragt werde, wollte ich es heute einmal umfassend niederschreiben und freue mich, wenn es euch in irgendeiner Form eine Unterstützung ist 😉
Ansonsten kann ich nur noch einmal wiederholen: Habt Geduld! Viele Nebenwirkungen des Absetzens (und davon kann es ja eine ganze Menge geben, v.a. wenn man über einen langen Zeitraum Hormone eingenommen hat) werden langsam, aber stetig wieder besser, gebt eurem Körper einfach Zeit und achtet gut auf euch!
Alles Liebe,
Vera