In den vergangenen sieben, acht Jahren habe ich hier immer wieder einmal auch über Nahrungsmittelunverträglichkeiten geschrieben, weil ich selbst damit zu tun hatte und oft dazu befragt wurde. Da ich bis heute immer wieder gefragt werde, wie es mir aktuell damit geht, hier einmal ein kurzes Update, v.a. auch auf eine Frage, die häufig kommt: Wird es vielleicht irgendwann wieder besser?
Meine persönliche Antwort ist: JA. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich es nur anhand der Symptome festmachen kann und keinen weiteren Test gemacht habe. Meine Intoleranzen bzw. Malabsorption bezogen sich auf Laktose, Fruktose (sehr wahrscheinlich auch Sorbit, dieses habe ich nicht separat getestet) und schlussendlich auch Histamin (wobei hier nur, wenn vieles zusammen kam).
Was hormonelle Verhütung damit zu tun haben kann
Auffällig war bei mir v.a., dass ich dann damit zu tun hatte, wenn ich die Pille nahm (selbst bei unterschiedlichen Präparaten und Zusammensetzungen sprich unterschiedlichen Dosierungen und Gestagenen; warum ich Hormone einnehmen musste, könnt ihr hier nachlesen). Abgesehen von klassischen bis nicht klassischen Auswirkungen von diesen Unverträglichkeiten hatte ich zB über 10 Jahre lang nachts beim Schlafen ab und an wie aus dem Nichts starke Bauchkrämpfe und zwar eine ganz spezielle, intensive Art von Schmerz, die dann einer Bauchmassage und einiges an Atemtechnik bedurfte, um wieder zu vergehen. Erklären konnte mir diese Schmerzen niemand und auch ernährungstechnisch gab es hier nie großartige Hinweise oder Kausalitäten, die sich groß hätten analysieren lassen.
Das Interessanteste daran: Ich hatte früher (also vor der Einnahme von hormonellen Präparaten) nie Probleme mit Nahrungsmittelintoleranzen und es zeigte sich auch bereits zwei Mal, dass es 3-6 Monate nach dem Absetzen jedes Mal direkt wieder viel besser wurde. So hatte ich jetzt seit einem Jahr beispielsweise kein einziges Mal mehr Bauchkrämpfe in der Nacht, ich esse querbeet und probiere alles Mögliche aus und ich habe wirklich das Gefühl, dass hier keine Einschränkung mehr vorliegt bzw. ich nicht mehr auf Essen reagiere, welches früher sehr wohl Reaktionen hätte auslösen können.
Falls ihr also mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu kämpfen habt, dann könnte hormonelle Verhütung (und hier beziehe ich mich nicht nur auf die Pille) genauso eine Rolle spielen wie andere Medikamente. Es muss natürlich nicht sein, dass es „nur“ oder ausschließlich daran liegt, aber es kann sein. Fakt ist: Medikamente (und dazu zählen auch orale hormonelle Verhütungsmethoden) haben Einfluss auf den Magen, den Darm, die Zusammensetzung der Darmflora und damit der Darmgesundheit insgesamt sowie auch auf Leber und Galle.
Leben mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Aber auch wenn man Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel hat, aber zB bestimmte Medikamente (noch) nicht absetzen will oder kann oder gar keine Medikamente einnimmt, aber dennoch unter Intoleranzen leidet, so kann man einiges machen, damit diese Unverträglichkeiten oder auch eine etwaige Malabsorption besser werden.
Es lohnt sich v.a. immer, gut auf seinen Darm zu achten und diesem bewusst Gutes zu tun. Hier findet ihr viele Tipps dazu, die mir super geholfen haben, sodass ich gut damit leben konnte. Auch Magnesium war und ist für mich in vielen Belangen ein ganz großer Gamechanger. Genauso wie ausreichend Schlaf, genug Flüssigkeit (das unterschätzen noch immer viele) und Bewegung.
Und die gute Nachricht ist auf jeden Fall diese, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten in manchen Fällen eben doch auch wieder verschwinden können, auch wenn man oft hört, dass dies nicht der Fall ist. Vielleicht hilft einigen hier meine persönliche Geschichte weiter.
So oder so heißt es auf jeden Fall: Nicht die Flinte ins Korn werfen, den Darm gut sanieren und aufbauen und nie die Hoffnung aufgeben.
Alles Liebe,
Vera