Ich habe hier am Blog schon öfter über das Intervallfasten geschrieben, da es eine Methode ist, die bei vielen sehr gut funktioniert und die zudem nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch eine Art Gesundheitsprophylaxe darstellen kann. Im heutigen Beitrag möchte ich einmal näher auf das Thema Abnehmen eingehen, da es dazu immer wieder viele Fragen gibt.
Abnehmen mit intermittierendem Fasten
Generell wird dem Intervallfasten (IF) ja sehr vieles nachgesagt von einer besseren Leistungsfähigkeit, mehr Klarheit im Kopf, ein besseres Körpergefühl, allgemein verbessertes Wohlbefinden, geringere Infektanfälligkeit, schnellere Regeneration oder auch das leichtere Halten des Idealgewichts. Wer Krafttraining macht soll damit besser Muskeln aufbauen plus gleichzeitig schneller Körperfett verlieren. Leistungsreserven sollen mobilisiert, Entzündungsprozesse beseitigt und Entgiftungsprozesse angeregt werden. Und auch der Stoffwechsel und Blutdruck können profitieren und optimiert bzw. gesenkt werden. Sogar als Schutz vor Alzheimer und Krebs wird Intervallfasten in der Forschung derzeit intensiv untersucht.
Aber funktioniert es auch als Methode zum Abnehmen? Und wie schnell funktioniert es?
Da mein Mann und ich schon länger für gewöhnlich an fünf Tagen pro Woche nach der 16:8 Intervallfasten Methode essen (16 Fasten, 8 Stunden Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme; mein Mann öfter auch 18:6 oder auch mal 20:4, also eine noch verlängerte Fastenzeit), haben wir mit der Zeit viele Patienten, Klienten, Familienmitglieder und Freunde damit angesteckt und somit auch verschiedenste Erfahrungsberichte erzählt bekommen und miterlebt.
Nachdem es zwar schon einige Studien zum Thema gibt, aber Erzählungen aus der Praxis aus meiner Sicht immer extrem interessant sind, möchte ich diese hier mit euch teilen.
Erfahrungen rund ums Intervallfasten & Gewichtsverlust
Und gleich vorneweg: Jeder erlebt es natürlich anders. Und jeder macht es anders. Die einen lassen das Frühstück weg, die anderen das Abendessen. Die nächsten wechseln Woche für Woche. Interessant ist dabei auf jeden Fall, dass es sehr vielen sehr viel leichter fällt als sie es für sich gedacht hätten und dass viele innerhalb von kurzer Zeit komplette Fans der Methode werden. Sehr oft haben wir bereits auch gehört, dass sich das eigene Körpergefühl deutlich verbessert hat, man sich einfach wohler und auch satter fühlt, der Kopf klarer ist und – besonders interessant – Heißhunger wie von selbst verschwindet.
Was die Gewichtsabnahme angeht, so zeigt sich, dass es manchmal auch Geduld erfordert und es nicht immer sofort funktioniert. Erst neulich wurde mir berichtet, dass sich zwei Monate lang auf der Waage gar nichts getan hatte, der gesamte Gesundheitszustand und das Wohlbefinden aber stark profitiert haben und nach zwei Monaten zeigte dann auch die Waage plötzlich 2kg weniger. Es kann also manchmal etwas Vorlaufzeit, Durchhaltevermögen und Geduld erfordern, was das Abnehmen angeht.
Ich würde aus diversen Erzählungen den Schluss ziehen, dass alle, die damit abgenommen haben von folgenden Punkten profitiert haben:
Einerseits wurde naturgemäß nicht mehr über den Tag verteilt gesnackt wie teilweise zuvor PLUS unterm Strich wurden so weniger Kalorien zu sich genommen als ohne Fastenzeitfenster, was zu einem Kaloriendefizit führt und das Abnehmen somit ermöglicht.
Andererseits zeigt sich aber auch, dass das Fasten vielfach als sehr wohltuend und belebend wahrgenommen wird und auch das eigene Körpergefühl deutlich verbessern kann. Und das finde ich sehr spannend, denn wer will sich nicht in Summe besser und ja einfach gut fühlen in seiner Haut?
Insofern kann es sich aus meiner Sicht allein deshalb bereits bezahlt machen und ein Gewinn sein, selbst wenn sich gewichtsmäßig nicht viel ändern sollte. Aber das, wie geschrieben, ist manchmal auch einfach eine Frage der Zeit und sollte auf jeden Fall für zwei bis drei Monate ausprobiert werden, damit sich der Stoffwechsel anpassen und umstellen kann.
Leichteres Gewichthalten dank IF?
Andere wiederum haben mir berichtet, dass sie damit ihr Gewicht sehr gut und leicht halten können, auch wenn sie sich zwischendurch manchmal hier und da etwas gönnen, das sie einfach gerne essen und genießen. Das kann ich auch von mir selbst behaupten, obwohl ich manchmal auf gar keine 16, sondern auch aus organisatorischen Gründen vielleicht auch nur 12 Stunden komme und kann dieser Erfahrung daher nur beipflichten.
Trotzdem würde ich v.a. wenn Abnehmen das Ziel ist natürlich nicht dazu raten das Essenszeitfenster übermäßig zu strapazieren oder wahllos zu essen, sondern selbstverständlich im Sinne der Zielerreichung auf zwei, drei gesunde, nährstoffreiche, individuell verträgliche und sättigende Mahlzeiten zu setzen.
Das größte Ziel: Sich gut & wohlfühlen
Summa summarum denke ich, dass Intervallfasten sicherlich keine Allzweckwaffe ist und auch nicht für jeden geeignet ist bzw. es sein muss. Aber wenn es zum eigenen Lebensstil und der Lebensphase passt (auch hier gibt es ja durchaus Kontraindikationen über die ihr hier geschrieben habe) und man sich gut dabei fühlt, dann kann es eine sehr gute Sache.
Deshalb würde ich vorschlagen, es selbst auszuprobieren, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen und herauszufinden, ob man damit zurecht kommt und was sich besser anfühlt: Kein Frühstück oder kein Abendessen. Oder ob man Woche für Woche aufs Neue entscheidet und die Zeitfenster an den jeweiligen Terminkalender anpasst. Wie gesagt, es geht auch nicht darum, es sieben Tage die Woche machen zu müssen, es können auch zwei bis drei oder – wie in den meisten Fällen – fünf Tage pro Woche sein. Allen, die es ausprobieren möchten, wünsche ich viel Spaß beim Experimentieren 😉
Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks zum Intervallfasten
Mehr über die Methode und Tipps für die Praxis findet ihr in meinen anderen Blog Artikel zum Thema und zwar hier:
Intermittierendes Fasten und Buchtipps
Ist es ungesund nicht zu frühstücken?
Intermittierendes Fasten 16/8 – Mein Erfahrungsbericht
Intervallfasten – Meine Erfahrungen
Alles Liebe,
Vera
P.S.: Ernährung ist gut, Ernährungsumstellung und Bewegung sind besser, falls ihr diesen Frühling daher für einen motivierenden Kickstart und gute neue Gewohnheiten nutzen möchtet: Mein 4-Wochen-Guide begleitet euch zu mehr Fitness & Wohlbefinden und zwar ganzheitlich.