„Training für den Psoas„* von Pamela Ellgen ist ein kurzweiliges Buch, welches sich mit dem Psoas (großer Lendenmuskel) beschäftigt und seine Bedeutung für unsere Bewegungsmuster aufzeigt. Wem das Wort Psoas nicht viel sagt, hier eine ganz kurze Erklärung dazu: die Psoas-Muskelgruppe verbindet den Oberkörper mit dem Becken und ist nicht nur für einen aufrechten Gang, eine gesunde Wirbelsäule oder die Beugung der Hüfte entscheidend, sondern oftmals auch gerade in unserer vielsitzenden Gesellschaft Dreh- und Angelpunkt von Beschwerden wie Rückenschmerzen, eine eingeschränkte Mobilität oder Verletzungen. Aber auch durch Überlastung zB beim Laufen, Turnen oder Radfahren kann es zu Psoas-Beschwerden kommen.
In „Training für den Psoas“ finden sich deshalb einerseits überblicksmäßig kompakt zusammgefasste anatomische Hintergrundinformationen für alle, die einen groben Einblick zu dieser bedeutsamen Muskelgruppe bekommen wollen, und andererseits gut bebilderte Übungen aus unterschiedlichen Methoden wie Krafttraining, Pilates, Yoga, Eigenmassage der Faszien oder dynamisches & statisches Dehnen.
Darüber hinaus wird seitens der Autorin auch über den allgemeinen Lebensstil (vom Viel-Sitzen über ausreichenden Schlaf bis hin zur Motivation eines vielseitigen Sport- und Bewegungsprogramms) als auch über das Thema Ernährung geschrieben, was ich sehr gut finde, da diese Punkte auch den Erfolg des Trainings nachhaltig beeinflussen. Besonders die Aufforderung am besten viele verschiedene Sportarten auszuüben kann ich nur voll und ganz unterschreiben, denn so vermeidet man einseitiges Training und Überlastungsproblematiken und fördert außerdem die Vielfalt an Bewegungsmustern und motorischer Kontrolle. Ebenfalls ein sehr guter Punkt ist der Hinweis, wie wichtig tägliche Bewegung ist und zwar nicht nur in Form von Ausdauertraining, sondern auch mit einem kräftigenden Aspekt. D.h. nicht, dass täglich intensives Krafttraining mit viel Gewicht am Plan stehen muss, nein, auch Pilates oder andere ähnliche Trainingsmethoden haben eine effektive kräftigende Wirkung und halten zudem auch noch geschmeidig und beweglich.
Abgerundet wird das Buch durch verschiedene Workout-Programme zur allgemeinen Psoas-Flexibilität, zur allgemeinen Psoas-Kräftigung, Kraft- und Flexibiltätsübungen für Menschen, die viel sitzen sowie eine Übungsreihe zur Heilung von Schmerzen, Schwellungen und Krämpfen des Psoas.
Fazit: Wer sich bisher noch nicht viel mit dem Psoas beschäftigt hat, der findet in „Training für den Psoas“ gute erste Informationen rund um den großen Lendenmuskel sowie Tipps, Anregungen und Übungen, um selbst aktiv zu werden. Der Mix aus verschiedenen Trainingsmethoden wie Yoga, Pilates, Eigenmassage bzw. Faszienarbeit mit einer Schaumstoffrolle sowie dynamisches und statisches Stretching ist dabei äußerst sinnvoll und begrüßenswert, v.a. für jene hilfreich, die bereits einmal nach diesen Trainingsformen trainiert haben und die Basiskenntnisse dieser Methoden beherrschen. Alles in allem ein Buch, welches sich schnell und gut liest und zu einem gesunden Lebensstil motiviert.
*Rezensionsexemplar