Na, wie geht es euch mit euren Vorsätzen für das Neue Jahr, sofern ihr welche gefasst habt? 🙂 Ich möchte euch heute von meinem Vorsatz für dieses Jahr erzählen und zwar ist das tägliches Yin Yoga. Wie ihr wisst, mache ich schon lange Zeit Yoga, habe vor ein paar Jahren eine 500h Hatha & Kundalini Yogalehrerausbildung absolviert, die auch Chakra Yoga umfasste und habe mich in Folge auch in Yogatherapie weitergebildet. Es war aber meine zusätzliche 100h Yin Yoga Ausbildung, die mir eine weitere, ganz andere Seite des Yoga gezeigt hat. Eine Seite, die ich 2018 noch mehr am eigenen Leib erfahren möchte und zwar, indem ich täglich Yin Yoga praktiziere. Natürlich werde ich auch andere Yogastile ausüben, genauso wie ich mein sonstiges Training samt Faszien-, Kraft- und Ausdauertraining verfolge, aber eine Yin Einheit wird meine tägliche Basis Routine sein.
Warum Yin Yoga?
Die einfachste Antwort ist wohl die: Weil es mich in meine Mitte bringt und mich mit meiner inneren Stimme verbindet. Es macht mich ruhig und stark zu gleich. Ich fühle mich dadurch im Alltag mehr „bei mir“. Ich spüre, wie es mich von Einheit zu Einheit geschmeidiger macht. Ich kann dabei tief und wohltuend durchatmen. Ich liebe die natürlichen Atempausen, die entstehen, wenn ich währenddessen einfach nur dahinfließe. Fließen ist allgemein das richtige Wort, denn es kommt alles in Fluss. Nicht nur währenddessen oder kurz danach, ich spüre es nachhaltig in meinem gesamten Alltag.
Falls ihr euch jetzt fragt, was um alles in der Welt dieses Yin Yoga ist, u.a. hier habe ich es am Blog beschrieben. Wer mehr Informationen und v.a. Praxis Tipps, besonders für Einsteiger, haben möchte, um selbst zuhause damit zu starten, holt sich am besten meinen Yin Yoga Guide. Ich biete aber auch immer wieder Yin Yoga Workshops in Wien an, falls es jemand lieber im persönlichen Kontakt erlernen möchte. Auch das Erstellen eines komplett individuellen Programms, v.a. bei speziellen Bedürfnissen, ist möglich.
Wie sieht meine Routine nun genau aus?
Ich habe mich dafür entschieden, es mir Tag für Tag freizustellen, zu welcher Tageszeit ich praktiziere. In diesen ersten fünf Tagen war es meistens morgens, was für mich in Sachen Yin Yoga eigentlich sehr sehr untypisch ist. Aber ich habe herausgefunden, dass, solange die Einheit nicht länger als 60 Min. dauert, mein „Drive“ für den restlichen Tag gut bleibt, sprich es mich nicht „zu ruhig“ macht. Während der Ausbildung hatten wir morgens oft 2h Praxis, was mich zwar sehr entspannt, aber auch so relaxt machte, dass Arbeiten und Aktivsein am Abend manchmal schwierig waren. Ich denke also, es muss hier jeder für sich heraus finden, welche Zeit und welche Dauer für den Alltag für einen selbst am besten sind. Ich hätte es mir nicht gedacht, dass ich mit einer Morgenpraxis dieses Stils so gut zurecht kommen würde und habe es diese Woche einfach versucht, weil es sich auf Grund der noch vorherrschenden Ferienzeit noch um eine ruhigere Woche bei mir handelt, und siehe da, es ist morgens eigentlich gar nicht so schlecht 🙂 Im Gegenteil: 45-50 Minuten gingen sich super aus und taten absolut gut. Nichtsdestotrotz mag ich es nach wie vor auch sehr gerne abends, weil es einfach perfekt ist, um herunterzukommen und mich kurz vorm Schlafengehen noch mal so richtig zu entspannen und das Gewebe zu stimulieren.
Wie bei der Zeit lasse ich mir auch bei der Auswahl der Asanas (Körperübungen) freie Hand. D.h. ich mache nicht täglich die genau gleiche Abfolge und habe auch keinen Wochenplan, was wann kommt, zB dass es an zwei Tagen eine Rückenfokussierte, an zwei Tagen eine Beinlastige Einheit usw. sein müsste. Das einzige, worauf ich achte, ist, dass ich die Position des Drachen (Ausfallschritt) in jeder Einheit dabei habe. Und wenn möglich (im Sinne von stimmig) auch die Hocke.
Ansonsten stelle ich es mir komplett frei und gehe nach meinem Gefühl, was ich an diesem Tag brauche. Abgesehen davon, dass ich persönlich sehr früh morgens (= vor 6 Uhr) keine Vorwärtsbeugen mache. Nach 8 Uhr hingegen baue ich diese für gewöhnlich dann auch ein. Ich gehe in der Praxis mit dem Flow und baue dann Pausen in Rückenlage zwischen die Asanas ein, wenn ich merke, dass ich sie brauche oder einen speziellen Rebound Effekt spüren möchte.
Auch was die Dauer einer Einheit angeht, habe ich nur eine Untergrenze und die lautet 10 Minuten. Sprich: Keine Einheit dauert kürzer, aber jede darf länger andauern. Ob es dann 45, 90 oder 120 Minuten sind, ist egal – 10 sind es allemal. Und de facto waren es diese Woche bisher immer über 30, meist deutlich länger.
Diese „lockere“ Vorgehensweise macht dieses Vorhaben für mich zu einem sehr freudigen, weil ich viel Spielraum dabei habe. Ich kann von Tag zu Tag entscheiden, wann, was und wie lange ich praktiziere und kann so auch sehr gut dosieren, was mir am jeweiligen Tag gut tut. D.h. nicht, dass einzelne Positionen nicht manchmal auch sehr fordernd sein können, auch wenn Yin Yoga nach Außen hin immer sehr friedvoll aussieht, im Inneren kann sich da schon was abspielen 😉 .
Es ist ein Stil, der mir unglaublich gut tut, mich in meine Mitte bringt und mich auf eine so tolle Art geschmeidig macht. Ich habe schon in meiner Jugendzeit nach dem Leichtathletiktraining (ich habe damals Siebenkampf, Stabhoch- und Dreisprung gemacht) und auch in der Zeit danach sehr gerne statisch gedehnt und ich muss heute oft schmunzeln, weil man in seinem Leben oft wieder zu bestimmten Dingen zurückgeführt wird, die einem bereits einmal gut getan haben und man sich schlussendlich denkt: „Das hat dir damals doch auch schon so richtig gefallen und gut getan, warum hast du das nicht dein Leben lang gemacht?“ *g* Also, falls es auch etwas in eurem Leben gibt, das euch früher so richtig gut getan hat, dann baut das doch wieder mal ein, vielleicht auch in „neuer“, etwas adaptierter Form, was auch immer es sein mag. Ich denke, wir wissen und spüren sehr genau, was uns selbst gut tut, wir müssen nur offen dafür sein, es wahr- und anzunehmen und v.a. dann auch zu machen.
Deshalb habe ich mich mir selbst gegenüber verpflichtet, dieses Jahr „all in“ zu gehen und täglich das zu machen, was mir gut tut. Ich hätte auch zwei, drei fixe 90 Min. Einheiten pro Woche als mein Ziel definieren können, aber ganz ehrlich: Wenn dann mal etwas dazwischen kommt, dann denkt man, man kann es vielleicht auf den nächsten Tag verschieben, ändert die Prioritäten und dann verschiebt man es wieder und irgendwann macht man es dann vielleicht einfach gar nicht mehr. Ich wollte mich voll auf diese Sache einlassen und selbst drei, vier Einheiten als Vorsatz fühlten sich nicht „richtig“ an, deshalb war die tägliche Praxis in dieser lockeren Form meine Wahl. Täglich, aber frei. Da Freiheit für mich einer der allergrößten Werte ist, genieße ich es so und fühle mich von der Praxis unterstützt und nicht gestresst, was oft passiert, wenn man etwas als weiteren To Do Punkt ansieht.
Das neue Jahr ist noch frisch. Vielleicht gibt es da etwas, dem du dich dieses Jahr besonders widmen möchtest? Dem du dich – für DICH – verschreiben willst? Wenn ja, dann geh es an. Und teile es gerne in den Kommentaren unter diesem Beitrag, wenn du magst 😉 .
Alles Liebe & let it flow!
Vera