
Heute ist der letzte Tag dieses Jahres. Das war also 2018. Wie ihr mitverfolgen konntet, hatte ich heuer einen Vorsatz, nämlich tägliches Yin Yoga. Ich habe euch am Laufenden gehalten, wie die einzelnen Monate verliefen und möchte heute, nachdem sich nun auch der Dezember zu Ende neigt, ein Fazit ziehen.
Von intensiv zu subtil
Die ersten Monate war die Praxis teils intensiv, ich habe viel Zeit auf der Matte verbracht, gedehnt, geatmet, entspannt. Nach und nach wurde es dann subtiler. Der Fokus veränderte sich und der Atem spielte von Monat zu Monat eine größere Rolle.
Über die letzten rund fünf Jahre hinweg ist mein Atem mein wichtigstes “Entspannungsinstrument” geworden, dieses Jahr bin ich hier noch mehr ins Spüren gegangen. Pranayama, wie Atemübungen im Yoga genannt werden, kann teils sehr strikt gelehrt werden, dieses Jahr habe ich mich noch mehr von strengen Vorgaben losgelöst und habe so mit viel mehr Entspannung an sämtliche Atemübungen herangehen können, weil sie so spielerisch waren, nur auf mein Fühlen und Spüren ausgerichtet, ohne jeglichen Druck wie zB Zeitvorgaben.
Das war sehr wohltuend, wie eine gute Medizin. Und es war schön zu sehen, dass die Praxis im Laufe des Jahres damit von einer körperlicheren Ebene hin zu einer subtileren, v.a. auf innere Entspannung und eben den Atem ausgerichtete Praxis geshiftet ist.
Yin… & Yang
In jeder intensiven Yin Yoga Ausbildungswoche zeigte sich bei mir bereits in den letzten Jahren immer sehr deutlich, dass mir Yin Yoga sehr gut tut, aber auch, dass ich eine Frau bin, die genauso eine gute Portion Yang mag und braucht.
Dieses Jahr hat mir zudem einmal mehr verdeutlicht, wie sehr ich Abwechslung zu schätzen weiß, nicht, um mich zu zerstreuen, sondern weil ich verschiedene Einflüsse, in diesem Fall Bewegungsformen, für mich als wertvoll und wohltuend erlebe. Ich habe dabei das Gefühl, immer wieder Neues für mich zu entdecken, neue Erkenntnisse, Übungen neu und anders zu spüren. Und genau darin gehe ich auf.
Ich mag Routinen und Gewohnheiten, auch weil sie Sicherheit geben, aber ich mag auch die stetige Prise Neues. Veränderungen. Einfach das Wachsen an sich, was bei mir eben v.a. durch Vielfalt passiert.
365 Tage sind nun vorbei
Dass mein Vorsatz nun schon wieder ein Jahr alt ist, zeigt mir einmal mehr, wie schnell so ein Jahr vorbei ist. Und ich merke, wie gern ich die Zeit manchmal festhalten würde. Dass es weh tun kann, älter zu werden. Weil geliebte Menschen sterben. Menschen, die dein Leben lang immer da waren. Was einem die Endlichkeit noch mehr bewusst macht. Alles ist endlich. Und auch wenn ich im Loslassen von zB materiellen Dingen sehr gut bin, so bin ich nicht gut im Hinnehmen dieser Endlichkeit von Menschen und Tieren, weil sie richtig weh tun kann. Andererseits bin froh, dass ich mir dieser Tatsache täglich unheimlich bewusst bin, weil ich so wirklich lebe, auskoste, genieße, nicht sämtliche große Vorhaben und Wünsche “für Später” aufspare.
Yoga hilft, im Hier & Jetzt zu sein. Es unterstützt die eigene Achtsamkeit und Wahrnehmung. Von sich und der Welt. Allerdings würde ich es nicht zu egozentrisch auslegen. Dieses Jahr hat mich beispielsweise auffallend stark getriggert, wie oft empfohlen wird, sich nicht in Nachrichten & Co zu verlieren, sich dem Ganzen zu entziehen.
Aber warum? Außerdem: Wer sagt, dass man sich durchwegs nur negative News geben soll? Gerade wenn man dem “Wir sind alle eins-Ansatz” folgt, der auch im Yoga die Basis dargestellt, wäre es doch nur konsequent, sich nicht nur auf sich allein zu besinnen. Insofern ist es eigentlich wünschenswert, dass wir uns mehr statt weniger informieren – FÜR uns alle. Und aus guten Quellen versteht sich. Und uns nicht nur einigeln in unserer eigenen kleinen Welt (auch wenn das an manchen Tagen auch mal sehr fein ist).
So viel zu meinen Gedanken, die mich dieses Jahr begleitet haben. Zum Jahresende und Abschluss dieses Experiments möchte ich euch gerne noch etwas schenken und zwar – wie soll es anders sein – eine Yin Yoga Abfolge. Für ein gesundes, berührendes, herzerwärmendes