Ich weiß, ich weiß, Detox ist ein Begriff, der in den letzten Jahren sehr inflationär verwendet worden ist. Aber immerhin wissen wir damit alle, was wir meinen: Unseren Körper zu reinigen, Giftstoffe auszuschwemmen und uns einfach wieder vitaler, klarer und ja, insgesamt besser zu fühlen.
Während meiner Hatha & Kundalini Yogaausbildung hatten wir an zwei Tagen einen Vortrag mit einer Medizinerin, die meinte, sie finde nicht, dass ihr Körper „dreckig“ wäre und hätte daher ein Problem damit, dass dieser „sauberer“ werden sollte und ich gebe ihr was das angeht recht. Unser Körper kann sich sehr gut entgiften und Stoffe ausscheiden und an und für sich sind wir natürlich nicht schmutzig.
Allerdings leben wir heute in einer Zeit, in der sehr viele Umwelteinflüsse auf unsere Körper einprasseln. Luftverschmutzung, Möbel und Teppiche, die Giftstoffe in die Luft abgeben, toxische Stoffe in Kosmetika, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, die Einnahme von Medikamenten (hierzu zählen auch Verhütungsmethoden mit Hormonen), die nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen haben, Lebensmittel, welche mit Pestiziden belastet oder aber voll mit Konservierungsstoffen und Farbstoffen sind. Von Zucker, Weizen, Transfettsäuren etc. mal ganz abgesehen. Daher gibt es durchaus Giftstoffe, die in unsere Körper vordringen und die wir lieber wieder loswerden sollten.
Nach den Keksen kommt das Entgiften
Ich nehme an, euch ist es ähnlich ergangen, wenn ich sage, dass die Weihnachtszeit essenstechnisch ein Genuss war, in Summe aber einfach zu viel. So köstlich es an den ersten Tagen ist, zu schlemmen und einfach zu alles genießen, was sich da so auftut, so träge macht es einen (zumindest mich) mit der Zeit. Und irgendwann ist man einfach froh, wenn es wieder weniger ist, was am Teller landet und wenn nicht mehr überall unglaublich gute Kekse herumstehen und einen anlachen. Das Paradoxe daran: So sehr man sich auf „normales“, naturbelassenes Essen freut, so schwierig ist oftmals die Umsetzung, weil man doch über Tage im Zuckerkarussell gefangen war und aus der „Mein Körper verlangt nach Zucker“-Spirale erstmal wieder ausbrechen muss.
Nachdem ich von Ende November bis Weihnachten ja intermittierendes Fasten (16h nicht essen / 8h Essenszeitfenster pro Tag) praktiziert habe, was sehr gut funktioniert hat, war es für mich sehr interessant zu sehen, dass das nach den essensintensiven Feiertagen für paar Tage lang unangenehmer war als damals Ende November. Es hat sich zwar schnell wieder gelegt, aber mir auch am eigenen Leib gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied macht, von wo aus man startet. Das Gute daran ist allerdings, dass es sich generell bald wieder bessert, sprich, nach wenigen Tagen wird es wieder deutlich einfacher. Und es wirkt offensichtlich auch sehr ausgleichend, denn die genussvolle Weihnachtsschlemmerei hat sich nicht auf der Waage niedergeschlagen. Persönlich zähle ich nicht zu jenen, die sich täglich wiegen und für die das eigene Gewicht besonders bedeutend ist, aber ich habe mich heute mal wieder auf die Waage gestellt, da ich oft danach gefragt werde, was sich wie auswirkt und ich diese Info, sofern für jemanden relevant, geben möchte.
Wie dem auch sei, ich habe mich bereits am 23.12. darauf gefreut wieder so zu essen wie ich es im Alltag tue, weil ich mich damit einfach leichter, energiegeladener und besser fühle. Aber nicht nur das Essen macht bei mir viel aus, auch andere kleine Maßnahmen helfen mir, meine Gesundheit zu verbessern und mich fitter zu fühlen. Außerdem hat Selbstfürsorge noch niemandem geschadet 😉
Wenn du also Lust hast, dich wieder mehr um dich selbst und deine Gesundheit zu kümmern, dann lies dir folgende Tipps durch, vielleicht ist ja der ein oder andere für dich dabei und hilft auch dir, dich in deinem Alltag wohler zu fühlen und mehr Energie zu haben.
Meine Detox Tipps
- Morgens mit einem guten Getränk starten: Das kann je nach Geschmack unterschiedlich ausfallen. Bei mir ist es derzeit ein Glas mit guten Darmbakterien (aktuell noch das Omnibiotic 6 Pulver*, welches ich zum Testen** bekommen habe), weil ein gesunder Darm eine ganz wesentliche Basis für unsere Gesundheit darstellt (wie hier ausführlich beschrieben). Zeitlich etwas versetzt trinke ich danach außerdem ein Glas Wasser mit 1 TL Bio Weizengraspulver. Hier wechsle ich aber immer wieder ab, manchmal ist es auch ein Glas Wasser mit dem frischen Saft einer Zitrone oder einer Limette, manchmal auch mit ein bisschen Himalaya Salz. Oder warmes Wasser mit 1 EL Bio Apfelessig und Zitronensaft. Oder nur heißes, abgekochtes Wasser. Was auch immer es ist: Wichtig ist, dass du morgens direkt eine gute Flüssigkeit trinkst, die dich wieder hydriert.
- Trockenbürsten: Dazu braucht es nicht mehr als eine einfache Massagebürste*. Hier habe ich vor ein paar Jahren mehr über Trockenbürsten geschrieben. Meine Bürste liegt griffbereit im Bad, sodass ich morgens in kürzester Zeit eine kleine Bürstenmassage einbauen kann. Es muss auch nicht unbedingt der ganze Körper sein, ich kürze auch oft auf Beine, Po und Bauch ab, das dauert vielleicht ein, zwei Minuten, wenn überhaupt. Falls du dich jetzt fragst, warum das Ganze: Trockenbürsten bringt den Lymphfluss in Gang und regt den Kreislauf an, gleichzeitig wird der Körper von abgestorbenen Hautzellen befreit und die Haut wird straffer.
- Trampolin springen oder leichtes Hüpfen am Boden: Springen tut gut, stimuliert unseren Körper und seine Zellen auf gute Art und Weise und regt ebenso den Lymphfluss an. Bakterien, Viren und Giftstoffe können so schneller ausgeschieden werden, wovon wiederum das Immunsystem profitiert. Aber auch die Laune profitiert von leichtem Hüpfen. Ich empfehle dafür ein gutes Minitrampolin, man kann aber auch leicht auf dem Boden federnd springen. Zwei bis fünf Minuten am Morgen bzw. gerne öfter über den Tag verteilt können wirklich einen Unterschied ausmachen. Mehr über die positiven Vorteile des Trampolin Springens auf einem guten Home Trampolin habe ich hier beschrieben.
- Meditation: Ganz gleich, welche Meditationsform man praktiziert, regelmäßiges Meditieren hilft, unseren Geist zu klären und wirkt sich auch auf unsere körperliche Gesundheit aus. Egal, wann am Tag man praktiziert, wichtig ist hier v.a. eines: Die Regelmäßigkeit. Und habt keine Angst, dabei etwas „falsch“ zu machen. Probiert es einfach aus, ob in einer Yogastunde, mit Hilfe eines Buches, einer App, eines Videos, eines Podcasts, geführter MP3s oder einer Cd*. Ich verbinde die Meditation am liebsten mit meiner Yoga Praxis, indem ich vorher und nachher kurz stillsitzend meditiere, ob als reine Atemmeditation, in Stille oder mit einem Mantra.
- Schwitzen: Sprechen wir vom Entgiften, dann sprechen wir automatisch auch von unserer Haut, denn diese ist ein großes und gleichzeitig großartiges Entgiftungsorgan. Ob in der Sauna, im Dampfbad, in einer Infrarotkabine, beim Hot Yoga oder beim Training: Schwitzen sorgt dafür, dass Giftstoffe ausgeschieden werden. Einmal am Tag ins Schwitzen zu kommen macht daher Sinn.
- Leber-Wickel: Wie die Haut spielt auch die Leber eine große Rolle, wenn es ums Entgiften geht. Leber-Wickel unterstützen sie dabei und entlasten sie zudem, weshalb diese vielfach auch bei diversen Kuren zum Einsatz kommen. Ich verwende dafür ein dünnes Baumwolltuch (nämlich diese hier vom dm), eine Wärmflasche und ein trockenes Handtuch. Als erstes wird die Wärmflasche mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher flach befüllt, dann das Baumwolltuch nass gemacht und ausgerungen. Ist das passiert, lege ich mich gemütlich hin (am besten mit einem guten Buch) und lege das feuchte Tuch knapp unterhalb des rechten Rippenbogens auf die Leber. Direkt darauf platziere ich dann die Wärmflasche. Rundherum kommt zum Abschluss dann das trockene Handtuch. Darüber lege ich mir immer noch eine Decke, außerdem achte ich darauf, dass auch meine Füße warm sind. Hier kann auch eine zweite Wärmflasche zum Einsatz kommen, falls man ein eher erfrorener Typ ist. Ich mag Leber-Wickel v.a. abends kurz vorm Einschlafen. Das Ganze dauert 20-30 Minuten und sorgt bei mir auch für einen entspannten, erholsamen Schlaf.
- Heiße Salzbäder: Auch Baden hat sich zum Entgiften bewährt, v.a. Salzbäder. Ich mag dieses Tote Meer Badesalz vom dm sehr gern, zudem ist es auch preiswert. Manchmal füge ich auch noch ein naturreines ätherisches Öl wie zB Lavendel vor dem Schlafengehen hinzu, wenn ich Lust auf ein duftendes Bad habe.
- Zungeschaben, Ölziehen & Nasenspülungen: Diese Praktiken stammen aus dem Ayurveda und werden von Yogis gerne eingesetzt. Wie diese reinigenden Rituale ausgeführt werden, darüber habe ich an dieser Stelle geschrieben. Zungeschaben ist bei mir seit Jahren ein fixes Ritual, Ölziehen immer wieder phasenweise (seit einiger Zeit am liebsten mit Kokosöl). Nasenspülungen (Jala Neti) mache ich mittlerweile nur noch dann, wenn ich Erkältungs- oder Heuschnupfenanzeichen wahrnehme.
- Wasser & Kräutertees: Stilles Wasser und Kräutertees sind eine hervorragende Unterstützung und können das ganze Jahr über getrunken werden. Aktuell trinke ich neben grünem Tee und Brennnesseltee (pur oder auch als Mischung mit anderen Kräutern) v.a. diesen Frauen Tee (ebenfalls vom dm, ich würde sagen man merkt eindeutig, wo ich gerne einkaufe *g*), zuvor habe ich wochenlang eine Trinkkur mit diesem Entschlackungstee* und diesem Basentee* von Dr. Kottas gemacht. Auch frischer Bio Ingwer mit Bio Zitronen Scheiben oder Bio Kurkuma Tee sind ebenfalls gute Tees, um zu entgiften.
- Bewegung: Spazierengehen, Ausdauertraining, Yoga (insbesondere Übungen mit Twists, sprich gedrehte Haltungen), Krafttraining… All das trägt wesentlich zu unserer Gesundheit bei, regt unseren Kreislauf an und sorgt für entgiftendes Schwitzen. Daher sollte täglich mindestens eine Bewegungseinheit am Plan stehen. Unabhängig von der Jahreszeit auch am besten in der frischen Luft und in der Natur.
- Lüften: Frische Luft ist gerade für Räume voller Möbel und Teppiche wichtig. Genauso wie für das Raumklima, damit die verbrauchte Luft ausgetauscht werden kann.
- Schlaf: Wenn der Körper intensiv zu arbeiten hat, ist es besonders wichtig, ihn mit ausreichend Schlaf zu unterstützen. Wieviel „ausreichend“ ist, kann sehr individuell sein. Dem einen reichen 6 Stunden, dem anderen sind 8 oder 9 recht, in manchen Fällen kann es gerade beim Entgiften auch noch mehr sein. Umso besser, wenn man Schlaf eine hohe Priorität einräumt und seinem Körper so viel Zeit zum Regenerieren schenkt. Ich gehöre definitiv zu der Gruppe der Vielschläfer, während Doc Tom beispielsweise mit weniger Schlaf auskommt. Aber auch bei ihm merkt man, wenn es mal zu wenig wird. Schlaf macht einfach viel aus. Achte außerdem darauf, dass du Handy & Co aus deinem Schlafzimmer verbannst. Dieses hat dort einfach nichts zu suchen.
- Schlechte Energie meiden: Nicht nur der Körper freut sich über Entgiftung, auch unser Gehirn und unser Gemüt wissen es zu schätzen, wenn wir sie nicht zumüllen, was im Internet Zeitalter zeitweise gar nicht so einfach ist. Aber auch Menschen können echte Energievampire sein. Insofern macht es absolut Sinn, bewusst zu entscheiden, was man an Serien, Filmen, Zeitschriften, Büchern, Podcasts, Internet und Social Media konsumiert und mit wem man sich umgibt bzw. wen man trifft und zwar auf Basis dessen, was einem gut tut. Genauso wie zwischendurch immer auch mal komplett offline zu sein.
- Und – last but not least – naturbelassene Lebensmittel & achtsames Essen: Es muss keine spezielle Saftkur sein, es reicht, wenn man sich darauf fokussiert, naturbelassen zu essen und dabei v.a. auf viel Gemüse (5 bis 7 Portionen am Tag) und wenig Zucker setzt. Auch der Verzicht auf Gluten kann manchen gut tun. Wer weiß, dass er oder sie sich ohne Fleisch besser fühlt, verzichtet wiederum (auch) darauf. Das gleiche gilt für Milchprodukte. Ich denke, in uns allen schlummert ein tiefes Gefühl der Intuition, was uns gut tut und was nicht, daher macht es Sinn, darauf zu hören und individuell so zu essen, wie es sich für einen selbst stimmig anfühlt. Und falls man sich selbst nicht sicher ist, hilft eins: Ausprobieren, für ein paar Wochen ein Ernährungstagebuch führen und mitschreiben, was man gegessen und getrunken hat und wie man sich dabei und danach fühlt. Wichtig zu wissen: Reaktionen können sich auch erst 48 bis 72h später zeigen, daher ist es manchmal eine ziemliche Detektivarbeit, aber es zahlt sich auf jeden Fall aus. Und falls du doch Lust auf ein Detox Saft Programm oder einfach nur frische Säfte, Shots & Smoothies haben solltest, dann kann ich dir dafür dieses Buch** mit einer Fülle verschiedenster Rezepte empfehlen: Juiceman 😉 .
Habt ihr noch weitere Tipps, die sich für euch bewährt haben und die ihr teilen möchtet? Wenn ja, schreibt sie gerne in die Kommentare.
Alles Liebe und Happy Detox 😉 ,
Vera