
Ein weiteres Monat ist vergangen und nun haben wir August đ Zeit, den Juli Yoga technisch Revue passieren zu lassen. Wie ist es mir mit meiner Yin Praxis gegangen? Wie in den letzten Monaten auch hatte ich auch dieses Monat meine absoluten Asana Favoriten, der Schmetterling und dazu auch die Kindstellung. Herrlich zum Durchatmen, sanfte Stimulation fĂŒr die Faszien, leichte Kompression fĂŒr die Gelenke und perfekt zum Auftanken. Es sind Positionen wie diese, die unvermittelt ein LĂ€cheln auf meine Lippen zaubern, noch wĂ€hrend ich in der Position bin. Es fĂŒhlt sich einfach so gut an.
Habe ich es im Juli tĂ€glich geschafft? Nein, nicht jeden Tag, aber wie geschrieben, wenn es mit Yin Yoga nicht klappt, gefĂŒhlt eine aktivere Yoga Praxis fĂŒr den Tag besser ist oder ich nur kurz meditiere (und wenn es nur ein paar ruhige, bewusste AtemĂŒbungen, kleine energetische Meditationen oder ein einfaches, bewusstes Durchatmen ist), ist das fĂŒr mich auch in Ordnung. Wichtig ist mir nur, dass ich tĂ€glich etwas tue, das mich entspannt und erdet und das gelingt soweit ganz gut.
Nun steht der August noch ganz frisch und neu an und ich kann euch – gerade bei den aktuell heiĂen Temperaturen – nur zurufen: Macht mit! Denn Yin Yoga hat einen derzeit sehr passenden Effekt, es kĂŒhlt nĂ€mlich đ V.a. das Savasana, die Totenstellung am Ende. WĂ€hrend man in anderen Jahreszeiten sonst gegen Ende eine Decke braucht, um nicht zu stark auszukĂŒhlen, ist dieser Effekt jetzt willkommen đ Denn Yin steht fĂŒr KĂ€lte, Yang dagegen fĂŒr Hitze. Damit ihr es selbst ausprobieren könnt, habe ich wieder eine kleine Yin Praxis fĂŒr euch zusammengestellt. Und weil ich weiĂ, dass viele nicht an ihrer Matte kleben bleiben wollen, gibt es dieses Mal eine Abfolge im Stehen (bis auf das Savasana, das machen wir dann als Abschluss in RĂŒckenlage).
Yin Yoga im Stehen
Zur Erinnerung hier noch einmal ein paar Tipps vor der Yin Yoga Praxis:
- Yin Yoga sollte am besten erst 2-3h nach dem Essen oder morgens nĂŒchtern ausgefĂŒhrt werden.
- AuĂerdem bedenkt bitte, dass man bei Yin Asanas im Gegensatz zu Asanas aus anderen dynamischen Yogastilen (sogenannten âYang Stilenâ) nicht so tief in die Dehnung geht, sprich wir nehmen dabei 10-20% IntensitĂ€t heraus, da wir die Position passiv und lĂ€nger, nĂ€mlich 3 bis 5 Minuten halten. D.h. wĂ€hrend einer Yin Pose versuchen wir die Muskulatur im Bereich der Dehnung bzw. Stimulation so entspannt wie möglich zu lassen.
- Das besonders Schöne am Yin Yoga ist zudem, dass es keine Ă€sthetische Vorgabe gibt, sprich man schlieĂt dabei die Augen, konzentriert sich auf die Atmung und das Lockerlassen und kann so seinem Körper und dessen Körperbaufolgen, ohne eine bestimmte Ausrichtung einhalten zu mĂŒssen, die vielleicht gar nicht zum eigenen Körperbau passt. AuĂerdem sind ein runder RĂŒcken und komplettes Muskelentspannen erwĂŒnscht. Durch behutsames und achtsames Dehnen und Stimulieren des Gewebes erreichen wir so unser Ziel: Geschmeidige Faszien und ein gesundes Bindegewebe sowie tiefe Entspannung.
- Nach manchen Asanas kann es sein, dass man einige Körperpartien sehr stark wahrnimmt, v.a. wenn man in eine Konterpose geht, indem man sich beispielsweise auf den RĂŒcken legt, um nachzuspĂŒren. Wenn sich Bindegewebe, BĂ€nder und Faszien langsam wieder aus der Dehnung zurĂŒckbewegen kann das sehr tief gehen und sich nicht unbedingt angenehm anfĂŒhlen. Kurzzeitig kann man sich sogar richtig alt fĂŒhlen, ein Ziehen oder Pulsieren wahrnehmen und sich fragen, ob das nun gut oder schlecht ist. Sinn dieser Ăbung ist es, seine Aufmerksamkeit wieder auf sich und seinen Körper zu richten, ohne zu bewerten zu spĂŒren, wie er reagiert und wie wir uns fĂŒhlen und dass nach und nach wieder Energien ins FlieĂen kommen, wir uns geschmeidiger und befreiter fĂŒhlen.
- NatĂŒrlich solltet ihr nur ĂŒben, wenn ihr gesund seid und keine akuten Beschwerden habt. Falls ihr euch unsicher seid, besprecht euch vorher mit einem Arzt eures Vertrauens oder einem Sportphysiotherapeuten.
- Wenn ihr wollt, könnt ihr euch nach jeder der vorgestellten Positionen rund eine Minute oder mehr in RĂŒckenlage zwischenentspannten und nachzuspĂŒren, auch um und den sogenannten âReboundâ wahrzunehmen.
- AuĂerdem könnt ihr Hilfsmittel jeglicher Art (Pölster, Decken, Yoga Blöcke oder dicke BĂŒcher) verwenden und sie euch unterlegen, wo immer sie euch gut unterstĂŒtzen (je nach Position unters GesĂ€Ă, unter die Kniekehlen, seitlich bei den Knien, unter die Stirn, die FuĂrĂŒcken usw.). Hier ist alles erlaubt, probiert einfach immer wieder mal etwas Neues mit Hilfsmitteln aus, um herauszufinden wie es fĂŒr euch am feinsten ist.
Zur AusfĂŒhrung: Haltet jede Position drei (Einsteiger) bis fĂŒnf (Fortgeschrittene) Minuten. Und denkt immer daran: Geht nicht zu tief, sondern nehmt bis zu 20% IntensitĂ€t und Tiefe heraus, also geht deutlich weniger tief, als ihr es bei einem anderen Yogastil oder bei einer allgemeinen Dehnung tun wĂŒrdet. Lasst den Atem immer gleichmĂ€Ăig und bewusst flieĂen, ohne Druck oder Stress. Wenn ihr merkt, dass ihr die Luft anhaltet, seid ihr zu tief in der Dehnung. Dann kommt einfach wieder ein StĂŒck aus der Dehnung heraus und beobachtet eure natĂŒrliche Atmung, damit diese wie Wellen kommen und gehen kann.
1. Atemmeditation im Stand (Berghaltung) – Dauer: 2 Minuten
Komm auf deine Matte in einen aufrechten Stand, schlieĂe deine Augen und atme bewusst und gleichmĂ€Ăig, ohne Druck, ein ĂŒber die Nase und aus ĂŒber die Nase. Mit jeder Einatmung hebt sich dein Bauch und wird groĂ, mit jeder Ausatmung senkt sich dein Bauch, der Bauchnabel zieht leicht nach Innen. Lass alles locker. Entspanne deine Stirn, deine Wangen, dein Kiefer, deinen Nacken, deine Schultern. SpĂŒre wie dein Atem flieĂt, nimm jede Ein- und Ausatmung wahr. EIN. EIN. EIN. AUS. AUS. AUS. AUS. AUS.
2. VorwĂ€rtsbeuge im Stehen – Dauer: 3 Minuten
FĂŒr diese Stellung kannst du frei wĂ€hlen oder wĂ€hrenddessen wechseln und sie mit verschrĂ€nkten Armen oder langen, hĂ€ngenden Armen ausfĂŒhren. Beug dich aus der HĂŒfte heraus nach vorne, die Beine können sanft gebeugt sein, der Oberkörper hĂ€ngt nach vorne unten. Gib dich voll der Schwerkraft hin. Wer mag oder sich dabei sicherer fĂŒhlt, kann mit dem GesÀà auch gegen eine Wand lehnen.
3. GegrĂ€tschte VorwĂ€rtsbeuge – Dauer: je nach Level und Tagesform 1-3 Minuten
Komm dann weiter in die GrÀtsche und auch hier in die VorwÀrtsbeuge.
4. Seitliche VorwĂ€rtsbeuge – Mitte – andere Seite  – Dauer: pro Position 1-3 Minuten
Wandere dann langsam zur rechten Seite und bleibe hier.
Komm dann wieder in die Mitte (dieses Mal vielleicht mit gestreckten Armen oder anderer Armhaltung als zuvor)
Und wechsle abschlieĂend weiter zum linken Bein.
5. Hocke – Dauer: 2-3 Minuten
Als letzte Position kommen wir in die Hocke. Wenn du magst, mit den HĂ€nden vor der Brust. Du kannst dich in dieser Position optional auch mit dem RĂŒcken an eine Wand lehnen, wie es fĂŒr dich feiner ist.
Savasana – Dauer: 5-10 Minuten
Begib dich im Anschluss in RĂŒckenlage und bleib fĂŒr mindestens fĂŒnf, besser zehn Minuten liegend in der Schlussentspannung und tanke hier noch einmal auf. Dein Körper kann jetzt alle Reize verarbeiten, abspeichern und sich weiter abkĂŒhlen.
Ich wĂŒnsche euch viel SpaĂ bei der Yin Yoga Praxis đ FĂŒr alle, die lieber flieĂen statt statisch verweilen wollen: Hier zeige ich ein paar Ăbungen zum Mobilisieren đ
Alles Liebe & auf ein feines Entspannen,
Vera